Die Zweijährige Nachtkerze (Oenothera biennis) gehört zur Familie der Nachtkerzengewächse (Onagraceae) und ist in Nordamerika beheimatet. Diese Pflanze zeichnet sich durch ihre einzigartige zweijährige Wachstumsphase aus, bei der sie im ersten Jahr eine Bodenrosette ausbildet und im zweiten Jahr einen aufrechten Blütenstängel entwickelt, der reichlich gelbe Blüten trägt. Die Pflanze findet aufgrund ihrer attraktiven Blüten und ihres robusten Wesens sowohl in naturnahen Gärten als auch in der Volksmedizin und Kosmetikindustrie Verwendung, wobei das aus den Samen gewonnene Öl bekannt ist.

Sorten

Es gibt verschiedene Sorten der Zweijährigen Nachtkerze, die sich in der Blütenfarbe und -größe, Wuchshöhe und Blühfreudigkeit unterscheiden können. Zu den beliebtesten Sorten zählen ‘Sulphurea’, welche schwefelgelbe Blüten aufweist, und ‘Glabra’, die sich durch eine glatte Blattoberfläche auszeichnet.

Wuchs

Im ersten Jahr bildet die Zweijährige Nachtkerze eine bodennahe Blattrosette aus länglichen, gezähnten Blättern. Im zweiten Jahr entwickelt sich daraus ein bis zu 1,5 Meter hoher Blütenstängel, der verzweigt sein kann und viele Blüten trägt.

Pflanzung

Die beste Pflanzzeit für die Nachtkerze ist das Frühjahr. Die Pflanzen benötigen einen sonnigen Standort und einen gut durchlässigen Boden. Sie werden in einem Abstand von etwa 30 bis 40 Zentimetern gepflanzt, damit sie genügend Platz zum Wachsen haben.

Vermehrungsmöglichkeiten

Die Vermehrung erfolgt meist über Samen, die direkt ins Freiland gesät werden können. Da die Nachtkerze selbstfertil ist und sich gut selbst aussät, findet häufig eine natürliche Ausbreitung statt.

Blätter

Die Blätter sind länglich, gezähnt und leicht behaart. Sie haben eine dunkelgrüne Färbung und bilden im ersten Jahr eine Rosette, die im Winter überdauert.

Blütezeit

Die Blütezeit reicht von Juni bis September. Charakteristisch ist dabei, dass sich die einzelnen Blüten erst am Abend öffnen und nachts den charakteristischen Duft verströmen, weshalb die Pflanze ihren Namen trägt.

Standort

Nachtkerzen bevorzugen einen sonnigen bis halbschattigen Standort mit durchlässigem Boden. Sie sind tolerant gegenüber verschiedenen Bodenarten, solange Staunässe vermieden wird.

Bodendecker

Obwohl die Oenothera biennis nicht als klassischer Bodendecker gilt, kann sie durch ihre Aussaatneigung flächig wachsen und somit ungenutzte Flächen begrünen.

Wurzelsystem

Das Wurzelsystem ist pfahlwurzelartig ausgeprägt, was der Pflanze hilft, auch in trockenen Perioden Wasser aus tieferen Bodenschichten zu erschließen.

Boden & PH-Wert

Die Nachtkerze stellt keine hohen Ansprüche an den Boden und kommt mit einem breiten pH-Wert-Spektrum von sauer bis alkalisch zurecht.

Wasserbedarf

Aufgrund ihrer tief reichenden Wurzeln kommt die Nachtkerze gut mit Trockenheit zurecht und bedarf keiner regelmäßigen Wassergaben, außer in sehr langen Trockenperioden.

Beschneiden

Ein Rückschnitt ist in der Regel nicht nötig, da die Pflanze nach zwei Jahren abstirbt. Verblühte Pflanzen können im Herbst bodennah entfernt werden.

Umtopfen

Für gewöhnlich wird die Nachtkerze direkt im Freiland kultiviert, da Umtopfen aufgrund der langen Pfahlwurzel eher unüblich ist.

Frosthärte

Die Nachtkerze ist frosthart und übersteht problemlos die Winter in gemäßigten Klimazonen.

Krankheiten & Schädlinge

Die Gemeinen Nachtkerzen sind zwar ziemlich robuste Pflanzen, können aber gelegentlich von bestimmten Krankheiten und Schädlingen betroffen sein. Hier ist eine Liste der Probleme, auf die man achten sollte:

Krankheiten

  1. Mehltau: Ein Pilz, der einen weißen, mehlartigen Belag auf Blättern und Stängeln bildet. Vor allem in feuchtem Klima ein häufiges Problem.
  1. Rostpilze: Charakterisiert durch Rost-farbige Pusteln auf der Unterseite der Blätter und Stängel. Kann Blattfall fördern.
  1. Wurzelfäule: Durch Pilze im Boden verursacht, kann zu einer Schwächung und dem Absterben der Pflanze führen, oft erkennbar an welken Blättern trotz ausreichender Wasserzufuhr.
  1. Grauschimmel (Botrytis): Grau-brauner Schimmel, der sich auf Blüten, Blättern und Stängeln bildet, vor allem bei hoher Feuchtigkeit.
  1. Stängelfäule: Kann durch verschiedene Pilze ausgelöst werden und führt zu schwarz-braunen Verfärbungen am Stängel.

Schädlinge

  1. Blattläuse: Kleine, saugende Insekten, die sich oft auf den Unterseiten der Blätter ansiedeln und Pflanzensäfte entziehen.
  1. Raupen: Verschiedene Raupenarten können sich von den Blättern ernähren, was zu Fraßschäden führt.
  1. Thripse: Sie saugen an Blättern und Knospen, was zu deformierten Blüten und gesprenkelten Blättern führen kann.

Um diesen Krankheiten und Schädlingen vorzubeugen, ist es wichtig, für gute Luftzirkulation zu sorgen und Staunässe zu vermeiden. Betroffene Pflanzenteile sollten entfernt und entsorgt werden, um eine Ausbreitung der Probleme zu verhindern. Bei schwerem Befall kann es erforderlich sein, auf Fungizide oder Insektizide zurückzugreifen. Vor deren Einsatz sollte man jedoch nach Möglichkeit immer biologische oder kulturspezifische Maßnahmen in Erwägung ziehen.

Synonyme oder Trivialnamen

Neben der wissenschaftlichen Bezeichnung Oenothera biennis ist die Zweijährige Nachtkerze auch unter den Trivialnamen Gemeine Nachtkerze oder Echte Nachtkerze bekannt.

Giftigkeit

Die Nachtkerze ist nicht giftig und wird sogar als Heilpflanze und in der Küche verwendet.

Pflege

Die Pflege der Nachtkerze ist unkompliziert. Wichtig ist ein sonniger Standort, ein durchlässiger Boden und die Vermeidung von Staunässe.

Pflege in naturnahen Gärten

In naturnahen Gärten ist die Zweijährige Nachtkerze eine beliebte Wahl aufgrund ihrer einfachen Pflege und ihrer Fähigkeit, sich selbst auszusäen. Um die Pflanze zu pflegen, sollte ein sonniger bis halbschattiger Standort ausgewählt und darauf geachtet werden, dass der Boden gut durchlässig ist. Die Nachtkerze bevorzugt zwar magere Böden, kann jedoch auch in nährstoffreicheren Substraten gedeihen, solange Staunässe vermieden wird.

Nach der Pflanzung kommt die Nachtkerze mehrheitlich ohne zusätzliche Bewässerung aus, es sei denn, es gibt eine längere Trockenperiode. Dann sollte sie sparsam gewässert werden, wobei ihre tiefe Pfahlwurzel sie insgesamt resistent gegenüber Trockenheit macht. Zusätzlicher Dünger ist oft nicht erforderlich – die Nachtkerze ist genügsam und kommt mit dem aus, was der Boden natürlicherweise bietet.

Da die Pflanze nach ihrer zweijährigen Lebensspanne abstirbt, ist kein regelmäßiger Rückschnitt notwendig. Abgestorbene Pflanzen können am Ende ihrer Lebenszyklen entfernt und der Samen kann gesammelt werden, um gezielt an anderen Stellen des Gartens neu ausgesät zu werden. Ansonsten wird die Nachtkerze auch selbst für ihre Nachkommenschaft sorgen, indem sie sich selbst aussät und damit zur Biodiversität des naturnahen Gartens beiträgt.

Schließlich dient die Nachtkerze auch der einheimischen Fauna – ihre nächtlich geöffneten Blüten locken Nachtfalter an, und ihr Öl aus den Samen ist wertvoll für Insekten. Indem man sie wachsen und sich ausbreiten lässt, fördert man also nicht nur ein ästhetisch ansprechendes Gartenbild, sondern unterstützt auch aktiv die lokale Tierwelt.

Liste Begleitpflanzen

Als Begleitpflanzen eignen sich unter anderem Stauden wie Salbei, Lavendel und Thymian, die ähnliche Standortansprüche haben.

Pflanzenfamilie

Die Zweijährige Nachtkerze gehört zur Familie der Nachtkerzengewächse (Onagraceae).

Verwendungen der Pflanze in verschiedenen Umgebungen oder Branchen

Die Nachtkerze wird in der Medizin für ihre entzündungshemmenden Eigenschaften geschätzt, in der Kosmetikindustrie für das nährstoffreiche Öl aus ihren Samen und in Gärten als attraktive, pflegeleichte Zierpflanze. In der Landwirtschaft kann sie zur Bodenverbesserung und als Bienenweide dienen.

Unterstützung des lokalen Ökosystems

Neben ihrer Schönheit leistet die Nachtkerze einen wichtigen Beitrag zum Ökosystem des Gartens. Die nächtlich geöffneten Blüten ziehen bestäubende Insekten an, insbesondere Nachtfalter. Dies fördert die Artenvielfalt und trägt zur Gesundheit des Gartens bei. Zudem sind die Samen ein wertvoller Nahrungsbestandteil für Vögel.

Natürlicher Bodenverbesserer

Mit ihrer tief reichenden Pfahlwurzel lockert dieses Gewächs verdichtete Erde auf und trägt zur besseren Wasser- und Luftzirkulation im Boden bei. Nach der Blüte und dem Absterben der Pflanzen kann das Wurzelsystem im Boden belassen werden, um die Bodenstruktur weiterhin zu verbessern.

Selbstsäende Wildblume

Nachtkerzen sind selbstsäend und passen sich mühelos an die Bedingungen in naturnahen Gärten an. Sie sorgen für ein wildes, natürliches Aussehen, indem sie sich selbst aussäen und so Jahr für Jahr einen festen Platz im Gartenbild einnehmen. Sie können dazu beitragen, leere Bereiche zu füllen und dem Garten ein dynamisches und sich stets wandelndes Aussehen zu verleihen.

Pflanzkomponente in Permakultur

In Permakulturgärten, wo das Ziel die Schaffung eines nachhaltigen und selbstständigen Ökosystems ist, kann die Nachtkerze als Begleitpflanze dienen. Sie harmoniert gut mit anderen Pflanzen, welche dieselben Boden- und Lichtansprüche haben. Die Nachtkerze kann in Pflanzgemeinschaften helfen, Unkrautwachstum zu unterdrücken und die Bodenqualität zu verbessern.

Heilpflanze und Rohstoffquelle

Nicht zu vergessen ist der medizinische Nutzen der Oenothera biennis. Das aus ihren Samen gewonnene Öl ist reich an Gamma-Linolensäure und wird in der Behandlung verschiedener Hauterkrankungen eingesetzt. Ebenso ist es ein beliebter Bestandteil in der natürlichen Kosmetik. Im Garten selbst kann sie zur Anlage eines Heilkräuterbereichs beitragen.

Die Gemeine Nachtkerze erweist sich also als Multitalent in der naturnahen Gartengestaltung. Sie schenkt nicht nur visuelle Freuden in Form ihrer strahlenden Blüten, sondern unterstützt auch die ökologische Vielfalt und trägt zur Verbesserung der Bodenqualität bei. Ihr natürlicher Charme und ihre Robustheit machen sie zu einem Schatz für jeden Garten, der die Schönheit der Natur würdigt und gleichzeitig nachhaltige Praktiken fördern möchte. Wenn Sie also auf der Suche nach einer Pflanze sind, die Ihrem Garten auf vielfältige Weise zugutekommt, könnte die Zweijährige Nachtkerze genau die Richtige für Sie sein!

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  • Die Nachtkerze ist ein Mitglied der Oenothera-Familie und wird auch allgemein als Sonnentropfen oder Nachtkerze bezeichnet. Die meisten Gärtner behandeln Nachtkerze als einjährig, aber sie sind zweijährige oder mehrjährige Pflanzen, die sich selbst nachsäen.
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Letzte Aktualisierung am 25.04.2024 / Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API