Die Stachelbeere (Ribes uva-crispa) ist eine beliebte Gartenpflanze, die wegen ihrer schmackhaften Früchte geschätzt wird. Die Pflanze gehört zur Familie der Grossulariaceae und ist in Europa sowie in Teilen von Nordafrika und Westasien heimisch. Sie zeichnet sich durch ihren buschigen Wuchs und ihre stacheligen Zweige aus, wodurch sie auch den Namen Stachelbeere erhalten hat. Die Früchte können grün, gelb oder rot sein und werden sowohl frisch als auch verarbeitet genossen.

Wuchs

Die Stachelbeere wächst als Strauch und erreicht gewöhnlich eine Höhe von 1 bis 1,5 Metern. Sie zeichnet sich durch einen aufrechten bis leicht überhängenden Wuchs aus. Die Triebe sind oft mit feinen Stacheln besetzt, was die Ernte etwas erschweren kann.

Sorten

Bei der Auswahl von Stachelbeersorten für den eigenen Garten sollten Sie einige Faktoren beachten, wie die Resilienz gegen Krankheiten (insbesondere Mehltau), den Ertrag, die Robustheit und den Geschmack. Hier ist eine Liste von empfehlenswerten Stachelbeer-Sorten, die sich gut für den Anbau im eigenen Garten eignen:

‚Invicta‘

  • Sehr beliebte Sorte
  • Hoher Ertrag
  • Gute Resistenz gegen Mehltau
  • Früchte sind groß und haben eine grüne Farbe
  • Süß-säuerlicher Geschmack, gut für frischen Verzehr und Verarbeitung

‚Hinnonmäki Röd‘

  • Hohe Widerstandsfähigkeit gegen Krankheiten
  • Früchte sind rot und süß
  • Sehr gute Frosthärte
  • Ideal für Standorte mit raueren Bedingungen
  • Besonders aromatische Beeren, ideal für Desserts

‚Hinnonmäki Grön‘

  • Schwester-Sorte zur ‚Hinnonmäki Röd‘
  • Grüne, große Früchte
  • Hervorragende Widerstandsfähigkeit gegen Mehltau
  • Süß und sehr schmackhaft
  • Auch bei weniger optimalen Bedingungen zuverlässig

‚Captivator‘

  • Weniger stachelig, was die Ernte erleichtert
  • Hohe Widerstandskraft gegen Krankheiten
  • Früchte sind mittelgroß, rot und süß
  • Geeignet sowohl für Frischverzehr als auch Verarbeitung

‚Rokula‘

  • Große und feste Beeren
  • Dunkelrote Beeren mit ausgezeichnetem Geschmack
  • Gute Resistenz gegen Mehltau und Blattfallkrankheiten
  • Starke und robuste Pflanze

‚Early Sulphur‘

  • Frühe Sorte
  • Kleine, gelbe Beeren mit gutem Geschmack
  • Ideal für den Frischverzehr und die Marmeladenherstellung
  • Widerstandsfähig gegenüber vielen häufigen Krankheiten

‚Greenfinch‘

  • Mittelspäte Sorte
  • Kleine bis mittelgroße, grüne Beeren
  • Widerstandsfähig gegen Mehltau
  • Wohlschmeckend, gut sowohl zum Frischverzehr als auch zur Verarbeitung

Diese Liste ist nur ein Auszug aus der Vielzahl der verfügbaren Stachelbeersorten. Die Auswahl der idealen Sorte hängt von Ihren persönlichen Vorlieben, dem Klima Ihrer Region und dem beabsichtigten Verwendungszweck der Beeren ab. Es empfiehlt sich zudem, beim lokalen Pflanzenhändler oder Gartenbaubetrieb nach Sorten zu fragen, die sich speziell in Ihrer Gegend bewährt haben.

Vermehrung

Die Vermehrung von Stachelbeeren kann auf verschiedene Weisen erfolgen, wobei die vegetative Vermehrung häufiger angewendet wird als die generative über Samen. Hier sind die gängigsten Methoden:

Stecklinge

Eine der einfachsten und erfolgreichsten Methoden ist die Vermehrung über Stecklinge. Hierfür werden im Herbst oder Spätwinter gesunde, einjährige Triebe von der Pflanze geschnitten. Die Stecklinge sollten etwa 15 bis 20 cm lang sein und mehrere Knospen besitzen.

  1. Schneiden Sie die Stecklinge gerade unterhalb einer Knospe ab.
  1. Entfernen Sie die unteren Blätter, sodass mehrere Knospen frei liegen; dies sind die potenziellen Wurzelpunkte.
  1. Pflanzen Sie die Stecklinge in Anzuchterde oder direkt in den Boden an einem geschützten Standort im Garten. Etwa zwei Drittel des Stecklings sollten dabei im Boden sein.
  1. Halten Sie die Erde gleichmäßig feucht, vermeiden Sie aber Staunässe.
  1. Bis zum Frühjahr sollten die Stecklinge Wurzeln ausgebildet haben und können dann an ihren endgültigen Standort umgesetzt werden.

Absenker

Eine weitere Methode ist die Vermehrung durch Absenker. Hierfür biegen Sie im Frühjahr oder Sommer einen kräftigen Seitentrieb der Pflanze zur Erde hin und befestigen ihn dort, wobei ein Teil des Triebes in der Erde liegen sollte. Die Stelle, die Kontakt mit der Erde hat, kann leicht angeritzt werden, um die Wurzelbildung zu fördern.

  1. Fixieren Sie den Trieb mit einem Haken oder einem Stein in der Erde.
  1. Bedecken Sie den Teil des Triebes, der Wurzeln bilden soll, mit Erde, lassen Sie das Ende aber frei hervorstehen.
  1. Halten Sie die Stelle feucht und warten Sie bis zum nächsten Frühjahr, bis sich Wurzeln gebildet und der Absenker stabilisiert hat.
  1. Trennen Sie den neuen Stachelbeerstrauch dann von der Mutterpflanze und pflanzen Sie ihn an seinen neuen Standort.

Veredelung

Professionelle Gärtner und Züchter verwenden oft die Methode der Veredelung, um spezielle Sorten der Stachelbeere zu vermehren. Hierbei wird ein Reis (der Teil mit den gewünschten Eigenschaften der Sorte) auf eine Unterlage (die Wurzeln einer anderen Pflanze) aufgepfropft.

Die generative Vermehrung durch Aussaat ist bei Stachelbeeren eher unüblich und wird selten praktiziert, da die genetischen Eigenschaften der Mutterpflanze nicht immer zuverlässig an die Samen weitergegeben werden und die Keimung zudem oft unbeständig ist. Sollten Sie dennoch Samen verwenden wollen, müssen diese kalt stratifiziert werden, um die Keimung zu stimulieren, und es ist mit einer längeren Zeit bis zur Fruchtbildung zu rechnen.

Blätter

Die Blätter sind einfach, grob gezahnt und meist drei- bis fünflappig. Sie haben eine dunkelgrüne Farbe und können, je nach Sorte, behaart sein.

Blütezeit

Die Blütezeit  fällt in den Frühling, meist in den Monaten April bis Mai. Die kleinen, grünlich bis rötlichen Blüten sind eher unscheinbar und stehen in kleinen Gruppen zusammen.

Standort

Stachelbeeren bevorzugen einen sonnigen bis halbschattigen Standort. Zu viel Schatten kann die Fruchtbarkeit verringern, während zu starke Sonneneinstrahlung insbesondere bei dunklen Sorten zu Sonnenbrand auf den Früchten führen kann.

Bodendecker

Die Gewächse eignen sich nicht typischerweise als Bodendecker, da sie höhere Büsche formen.

Wurzelsystem

Das Wurzelsystem ist flach und breit gefächert. Daher ist es wichtig, den Boden um die Pflanze herum unkrautfrei und gut gelockert zu halten.

Boden & PH-Wert

Bevorzugt wird ein humoser, nährstoffreicher und gut durchlässiger Boden mit einem pH-Wert zwischen 6,0 und 6,5. Staunässe sollte unbedingt vermieden werden.

Wasserbedarf

Der Wasserbedarf ist mäßig. In Trockenperioden sollte ausreichend gegossen werden, um die Pflanze zu unterstützen. Wichtig ist jedoch, dass Wasser nicht am Boden stehen bleibt, um Wurzelfäule zu verhindern.

Beschneiden

Der Rückschnitt erfolgt normalerweise im Winter, wenn die Pflanze ruht. Dabei werden ältere Triebe entfernt, um Licht und Luftzirkulation zu verbessern und die Pflanze verjüngt.

Umtopfen

Gepflanzt im Kübel, sollten diese Gewächse etwa alle zwei bis drei Jahre umgetopft werden. Dabei sollte der Topf jedes Mal etwas größer gewählt werden.

Frosthärte

Stachelbeeren sind generell frosthart und überstehen auch kalte Winter problemlos. Spätfröste während der Blütezeit können jedoch die Blüten schädigen und somit den Ertrag mindern.

Krankheiten & Schädlinge

Stachelbeeren können von einer Reihe von Schädlingen und Krankheiten heimgesucht werden, die, falls nicht kontrolliert, Ernteverluste zur Folge haben können. Zu den häufigsten Schädlingen zählen die Stachelbeerblattwespe, deren Larven die Blätter fressen, und die Rote Spinnmilbe, die bei trockenem Wetter die Pflanzen schädigt. Blattläuse können ebenfalls ein Problem darstellen, da sie neue Triebe und Blätter befallen und virusübertragende Insekten anlocken.

Breit gefächerte vorbeugende Maßnahmen wie eine gute Hygiene im Garten, das Entfernen von Unkraut, das als Versteck für Schädlinge dienen kann, und das Anbringen von Netzen zum Schutz vor Insekten können helfen, Befall zu verringern. Natürliche Fressfeinde wie Marienkäfer, Schlupfwespen und Raubmilben sollten gefördert werden, um die Schädlingspopulationen zu regulieren. Bei starkem Befall können auch weiche Insektizide, wie z. B. insektizidale Seifen oder Öle, eingesetzt werden.

Krankheiten, die Stachelbeeren betreffen, sind unter anderem der Amerikanische Stachelbeermehltau, der weiße, mehlige Flecken auf Blättern und Früchten verursacht, und die Stachelbeeranthraknose, die zu Blattfall und Fruchtfäule führt. Zur Vorbeugung dieser Pilzkrankheiten sollten besonders resistente Sorten angepflanzt werden, eine gute Luftzirkulation gewährleistet und Überdüngung vermieden werden. Infizierte Pflanzenteile sollten entfernt und sicher entsorgt werden, um die Ausbreitung zu verhindern. Fungizide können ebenfalls in Betracht gezogen werden, jedoch sollte darauf geachtet werden, diese gemäß der ökologischen Vorschriften und der Empfehlungen von Fachpersonal anzuwenden.

Eine frühzeitige Erkennung von Schädlingen und Krankheiten und ein umsichtiges Handeln sind essenziell, um die Pflanzen gesund zu halten und einen reichhaltigen Ertrag von qualitativ hochwertigen Stachelbeeren zu sichern.

Verwendung

Die Früchte eignen sich für den Frischverzehr, können aber auch zu Marmelade, Gelees, Kuchen oder Desserts verarbeitet werden.

Synonyme

Zur Stachelbeere bekannte Synonyme schließen ein: Ribes grossularia, Europäische Stachelbeere.

Giftig

Stachelbeeren sind nicht giftig. Alle Teile der Pflanze können ohne Bedenken von Menschen konsumiert werden, vorausgesetzt es gibt keine individuellen Allergien.

Pflege

Die Pflege der Stachelbeere umfasst regelmäßiges Gießen, Düngen während der Wachstumsperiode, Schutz vor Krankheiten und Schädlingen sowie das Beschneiden alter Triebe.

Liste Begleitpflanzen

  1. Bohnen – verbessern den Boden durch Stickstofffixierung.
  1. Knoblauch – dient als natürliches Pestizid und schützt vor Pilzbefall.
  1. Thymian – zieht nützliche Insekten an und hält Schädlinge fern.
  1. Kapuzinerkresse – wirkt als Lockpflanze für Blattläuse, schützt somit die Stachelbeeren.
  1. Ringelblumen – fördern ein gesundes Bodenleben und bieten Schutz gegen Nematoden.
  1. Zwiebeln – wirken abschreckend auf verschiedene Insekten und Pilzkrankheiten.
  1. Spinat – als Untersaat hilft Spinat, den Boden feucht zu halten.
  1. Kamille – verbessert den Geschmack der Stachelbeeren und fördert die Pflanzengesundheit.
  1. Borretsch – erhöht die Bestäubung durch Anlocken von Bienen und nützlichen Insekten.
  1. Erdbeeren – können in der Nähe der Stachelbeeren gepflanzt werden, um den Raum effektiv zu nutzen.

Pflanzenfamilie

Die Stachelbeere gehört zur Familie der Grossulariaceae, zu der auch die Johannisbeeren zählen.

Die richtige Pflege und das Verständnis der Bedürfnisse der Stachelbeere führen zu einem gesunden Wachstum und einer reichen Ernte. Aufgrund ihrer vielseitigen Verwendung und relativ einfachen Kultivierung ist sie eine beliebte Wahl für Gartenfreunde.

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Letzte Aktualisierung am 26.04.2024 / Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API