Die Madagaskarpalme (Pachypodium lamerei) ist eine exotische Pflanze, die ihrem Namen zum Trotz, nicht zu den Palmen gehört, sondern zur Familie der Apocynaceae, die auch die Hundsgiftgewächse umfasst. Mit ihrem palmenähnlichen Erscheinungsbild ist sie jedoch eine populäre Zimmerpflanze. Ihr attraktiver, dicker Stamm, der zur Speicherung von Wasser dient, ist stachelig und trägt an der Spitze eine Krone aus schmalen, länglichen Blättern. Ursprünglich stammt diese Pflanze aus dem südlichen Madagaskar und wird wegen ihrer ungewöhnlichen und ansprechenden Form geschätzt.

Sorten

Die bekannteste Art ist Pachypodium lamerei, aber es gibt zahlreiche Arten innerhalb der Gattung Pachypodium, die in Größe, Form und Blütenfarbe variieren. Jedoch sind viele Sorten eher selten im Handel zu finden und vor allem bei spezialisierten Sammlern und Pflanzenliebhabern beliebt.

Wuchs

Diese Pflanze besitzt einen säulenförmigen, oft verzweigten Stamm, der bei älteren Exemplaren eine beträchtliche Dicke erreichen kann. In ihrem natürlichen Lebensraum kann sie Wuchshöhen von über 6 Metern erreichen, während sie als Zimmerpflanze üblicherweise zwischen 1 und 2 Meter hoch wird.

Pflanzung

Die beste Zeit zur Pflanzung einer Madagaskarpalme ist das Frühjahr oder Frühsommer, wenn die Pflanze in ihre aktive Wachstumsphase tritt. Beim Pflanzen sollte auf einen gut durchlässigen Boden geachtet werden, um Staunässe zu vermeiden. Eine Mischung aus Kakteenerde und sandigen beziehungsweise kiesigen Zusätzen wird empfohlen.

Vermehrungsmöglichkeiten

Die Vermehrung erfolgt in der Regel durch Samen oder Stecklinge. Dabei ist Geduld gefragt, da die Keimung von Samen mehrere Wochen dauern kann und Stecklinge eine hohe Luftfeuchtigkeit und Wärme benötigen, um neue Wurzeln zu bilden.

Blätter

Die langgestreckten, lanzettenförmigen Blätter sind meistens in einer rosettenartigen Anordnung am Ende des Stamms gruppiert. Sie sind hellgrün und weisen eine leichte Behaarung auf.

Blütezeit

Die Blütezeit der Madagaskarpalme fällt üblicherweise in die späten Frühlings- oder frühen Sommermonate. Die Blüten sind weiß und sternförmig und erscheinen in Büscheln an der Spitze des Stamms.

Standort

Ideal ist ein heller Standort ohne direkte Mittagssonne. Die Pflanze sollte vor allem im Sommer vor zu intensiver Sonneneinstrahlung geschützt werden, da sonst Verbrennungen drohen.

Bodendecker

Als Bodendecker sind bei der Pachypodium lamerei keine speziellen Pflanzen erforderlich, vielmehr ist eine Schicht aus Kieselsteinen oder grobem Sand als Abdeckung des Substrats sinnvoll, um die Feuchtigkeitsregulation zu unterstützen und das Erscheinungsbild der Pflanze zu betonen.

Wurzelsystem

Diese Pflanze hat ein tiefgehendes Wurzelsystem, das ihr hilft, Wasser zu speichern und die nötigen Nährstoffe aufzunehmen. Wegen ihres Wurzelsystems erfordert sie ein tiefes Gefäß, das einen guten Wasserabfluss ermöglichen muss.

Boden & pH-Wert

Der Boden sollte gut durchlässig sein, idealerweise eine Mischung aus Kakteenerde und Perlite oder Sand, um die Drainage zu verbessern. Der pH-Wert des Bodens sollte neutral bis leicht sauer sein.

Wasserbedarf

In der Wachstumsphase benötigt die Pflanze mäßige Wassergaben; zwischen den Wassergaben sollte das Substrat jedoch fast vollständig abtrocknen. Im Winter, während der Ruhephase, ist das Gießen stark zu reduzieren.

Beschneiden

Ein regelmäßiger Schnitt ist nicht erforderlich. Beschädigte oder abgestorbene Blätter können jedoch entfernt werden, um das Erscheinungsbild der Pflanze zu verbessern und möglichen Krankheiten vorzubeugen.

Umtopfen

Das Umtopfen ist in der Regel alle zwei bis drei Jahre erforderlich oder wenn die Pflanze aus ihrem Topf herauswächst. Ein frischer Substratwechsel unterstützt die Gesundheit der Pflanze.

Frosthärte

Die Madagaskarpalme ist nicht frosthart und muss vor Temperaturen unter 10 °C geschützt werden. Im Winter sollte sie daher in einem warmen Raum untergebracht werden, um Kälteschäden zu vermeiden.

Krankheiten & Schädlinge

Wurzelfäule ist eine der häufigsten Krankheiten bei Pachypodium lamerei und wird oft durch zu häufiges Gießen oder schlecht drainierenden Boden verursacht, der zur Staunässe führt. Die Pflanze zeigt Welkeerscheinungen, und bei der Untersuchung wird man feststellen, dass die Wurzeln braun und matschig sind.

Pilzinfektionen

Pilzliche Krankheitserreger können bei zu feuchten Bedingungen oder bei Vorhandensein von abgestorbenem organischen Material auftreten. Anzeichen sind oft Flecken auf Blättern oder am Stamm, sowie Verfärbungen und Faulstellen.

Mehltau

Mehltau zeigt sich in der Regel als ein weißer, pudriger Belag auf den Blättern und manchmal auch am Stamm. Er tritt oft bei hoher Luftfeuchtigkeit und mäßigen Temperaturen auf.

Schädlinge

Wollläuse

Wollläuse erscheinen als kleine, weiße, watteartige Flecken auf den Blättern und in den Blattachseln. Sie saugen an den Pflanzensäften, was zur Schwächung der Madagaskarpalme führen kann.

Spinnmilben

Spinnmilben sind winzig klein und oft erst bei einem feinen Spinnennetz an den Blättern oder Trieben zu erkennen. Sie bevorzugen trockene und warme Umgebungen und können die Pflanze ebenfalls schwächen, indem sie sich von den Blattzellen ernähren.

Schildläuse

Schildläuse bilden kleine, harte, schildähnliche Gehäuse auf den Blättern und Stängeln. Unter diesen Gehäusen saugen die Läuse Pflanzensäfte, was zur Gelbfärbung und zum Abfallen von Blättern führen kann.

Thripse

Thripse führen zu silbernen Verfärbungen auf der Blattoberfläche und können die Blütenentwicklung beeinträchtigen. Diese kleinen, schlanken Insekten sind oft schwer zu sehen, hinterlassen aber sichtbare Spuren ihrer Aktivität.

Vorbeugung und Behandlung

Eine regelmäßige Inspektion der Pflanze auf Anzeichen von Krankheiten und Schädlingen ist entscheidend. Vorsorgliche Maßnahmen umfassen:

  • Verwendung von gut drainierenden Bodensubstraten, um Wurzelfäule zu vermeiden.
  • Gewährleistung ausreichender Belüftung zur Vorbeugung von Pilzkrankheiten.
  • Einhaltung eines angemessenen Gießplans entsprechend der saisonalen Wachstumsbedingungen.

Die Behandlung von Krankheiten und Schädlingsbefall umfasst:

  • Entfernen betroffener Pflanzenteile und Vernichtung, um eine weitere Ausbreitung zu verhindern.
  • Behandlung mit entsprechenden Fungiziden bei Pilzbefall.
  • Einsatz von Insektiziden oder natürlichen Prädatoren wie Marienkäfer gegen Schädlingsbefall.
  • Bei Wollläusen und Schildläusen kann das Abtupfen mit einem in Alkohol getränkten Wattestäbchen hilfreich sein.

Synonyme

Verbreitete Bezeichnungen für die Madagaskarpalme sind „Madagascar Palm“ und „Fake Palm“.

Giftigkeit

Alle Teile dieser Pflanze sind giftig. Somit sollte sie außerhalb der Reichweite von Kindern und Haustieren platziert werden.

Pflege

Die Pflege erfordert vor allem Aufmerksamkeit bezüglich des Wasserbedarfs und des Standortes. Die Pflanze ist ansonsten relativ pflegeleicht und anspruchslos, solange sie vor zu viel Nässe geschützt wird.

Liste Begleitpflanzen

Einzelstellung ist bei dieser Pflanze üblich. Direkte Begleitpflanzen sind aufgrund des Wasser- und Lichtbedarfs nicht zu empfehlen. Allerdings kann sie gut in der Nähe anderer sukkulenter Pflanzen oder Kakteen stehen.

Pflanzenfamilie

Die Madagaskarpalme gehört zur Pflanzenfamilie der Apocynaceae, zu der auch viele milchsaftführende Pflanzen gehören.

Verwendungen der Pflanze in verschiedenen Umgebungen oder Branchen

Die Madagaskarpalme, während botanisch keine echte Palme, bringt eine exotische und tropische Atmosphäre in jede Umgebung, was sie zu einem populären Element in der Innen- und Landschaftsgestaltung macht. Ihre Verwendung reicht von dekorativen Zwecken in Häusern und Büros bis hin zu ihrer Integration in xeriscape Gärten, die sich durch wenig Wasserbedarf auszeichnen.

Innenraumgestaltung

In der Innenraumgestaltung hat sich das gewächs als beliebte Zimmerpflanze etabliert. Aufgrund ihres charakteristischen Aussehens und ihrer pflegeleichten Natur wird sie gerne in Wohnräumen, Wintergärten und Büros eingesetzt, um eine optische Verbindung zur Natur herzustellen. Mit ihrer aufrechten Wuchsform schafft sie ein markantes Gestaltungselement und bietet einen interessanten Kontrast zu üppigen, blättrigen Pflanzen.

Botanische Gärten und Sammlungen

Botanische Gärten nutzen die Pflanze zu Ausbildungszwecken und als Bestandteil ihrer Sukkulenten- und Kakteen-Sammlungen. Die ungewöhnliche Erscheinung und die Anpassungsfähigkeit der Madagaskarpalme an trockene Bedingungen machen sie zu einem hervorragenden Exemplar zur Demonstration von Anpassungsstrategien in ariden Klimaten.

Xeriscaping und Trockengärten

Im Außenbereich findet die Madagaskarpalme häufig Verwendung in xerischen Landschaften, wo Wassereffizienz und Dürretoleranz gefragt sind. Sie dient als Akzentpflanze in Gärten, die sich auf die Schaffung eines umweltfreundlichen, wasserarmen Gartendesigns konzentrieren. In Regionen, in denen die klimatischen Bedingungen es zulassen, wird sie im Freien als ein natürlicher „Wasserspeicher“ kultiviert.

Kommerzielle Landschaftsgestaltung

In Einkaufszentren, Hotellobbys und anderen öffentlichen Räumen dient sie als Teil des Innengrüns, um ein warmes und einladendes Ambiente zu schaffen. Dank ihrer imposanten Erscheinung wird sie oft als Solitär eingesetzt und zieht die Blicke auf sich.

Pädagogische Einrichtungen

Schulen und Universitäten schätzen die Pflanze in ihren Lehrsammlungen und Gewächshäusern zur Erforschung von Pflanzenanatomie und -ökologie. Die Madagaskarpalme bietet ein anschauliches Beispiel für die Speicherung von Wasser und die Anpassungen an trockene Lebensräume.

Traditionelle Anwendungen

Obwohl ihre Giftigkeit bei der Nutzung Vorsicht gebietet, wird die Madagaskarpalme in ihrer Heimat Madagaskar auch in der traditionellen Medizin verwendet. Verschiedene Teile der Pflanze dienen hierbei als Quelle für Heilmittel, jedoch ist Vorsicht geboten und die Nutzung sollte unter fachkundiger Anleitung erfolgen.

Film- und Foto-Shootings

Aufgrund ihrer dramatischen und szenischen Statur ist die Madagaskarpalme ein beliebtes Motiv für Foto-Shootings und Filmkulissen. Insbesondere, wenn ein exotisches oder afrikanisches Flair simuliert werden soll, bietet sie sich als Kulisse an.

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