Die Gartenbohne (Phaseolus vulgaris), auch als Grüne Bohne, Buschbohne oder Stangenbohne bekannt, gehört zu den klassischen und vielseitigen Kulturpflanzen im Gemüsegarten. Sie stammt ursprünglich aus Mittel- und Südamerika und gehört zur Familie der Hülsenfrüchtler (Fabaceae). Aufgrund ihrer langen Kulturgeschichte und weltweiten Verbreitung gibt es mittlerweile unzählige Züchtungen, die sich in Wuchsform, Farbe und Geschmack unterscheiden. Eine weitere Besonderheit dieser Nutzpflanze ist ihre Fähigkeit, durch die Symbiose mit Knöllchenbakterien den Luftstickstoff zu binden und in eine für Pflanzen verwertbare Form umzuwandeln, was den Boden bereichert.

Sorten

Die Gartenbohne, wissenschaftlich als Phaseolus vulgaris bekannt, ist eine vielseitige Pflanzenart, die in einer Reihe von verschiedenen Sorten vorkommt, die sich in Wuchsform, Farbe, Größe und Geschmack der Bohnen unterscheiden. Diese Vielfalt ermöglicht es Gärtnern und Landwirten, die für ihre spezifischen Bedürfnisse und Vorlieben passenden Bohnensorten auszuwählen.

Buschbohnen

Buschbohnen, auch als Strauchbohnen bezeichnet, zeichnen sich durch ihren kompakten Wuchs ohne die Notwendigkeit einer Rankhilfe aus. Sie reifen in der Regel alle zur gleichen Zeit, was sie ideal für eine einmalige Ernte macht.

‚Provider‘

Diese Sorte ist bekannt für ihre frühe Reife und ihre Fähigkeit, auch unter ungünstigen Bedingungen gut zu wachsen. ‚Provider‘ produziert feste, grüne Schoten, die einen hervorragenden Geschmack besitzen.

‚Maxibel‘

Eine populäre französische Sorte, die für ihre langen, schlanken und zarten Schoten bekannt ist. ‚Maxibel‘ ist eine hoch geschätzte Wahl für Gourmet-Köche wegen des feinen Geschmacks.

Stangenbohnen

Im Gegensatz zu Buschbohnen wachsen Stangenbohnen in die Höhe und benötigen eine Stütze wie Stangen, Gitter oder andere vertikale Strukturen. Stangenbohnen reifen über eine längere Periode und können oft während der gesamten Wuchsperiode geerntet werden.

‚Blue Lake‘

Diese Sorte ist beliebt für ihren ausgezeichneten Geschmack und ihre zarten Schoten. ‚Blue Lake‘ kann als grüne oder als getrocknete Bohne verwendet werden und ist auch für Konservierung geeignet.

‚Kentucky Wonder‘

Ist eine altbekannte Sorte, die sich durch ihren kräftigen Geschmack und die Fähigkeit, reichlich zu tragen, auszeichnet. Die Schoten können sowohl in jungem als auch in reifem Zustand geerntet werden.

Schnitt- oder Wachsbohnen

Diese Gruppe von Bohnensorten hat entweder grüne oder gelbliche (wachsartige) Schoten, die flach und breit sind. Sie sind oft besonders zart und haben eine weiche Textur.

‚Dragon Tongue‘

Eine auffällige Sorte mit cremefarbenen Schoten, die mit purpurvioletten Streifen gesprenkelt sind. Die Schoten sind zart und können grün gekocht oder reif als Trockenbohnen verwendet werden.

‚Golden Wax‘

Diese Sorte erzeugt gelbe, wachsartige Schoten und ist für ihre butterweiche Textur und ihren süßen Geschmack bekannt. Sie ist eine beliebte Wahl für viele traditionelle Rezepte.

Violette Bohnen

Einige Varianten von Gartenbohnen weisen eine markante violette Färbung auf, die beim Kochen verblasst und grün wird. Diese Sorten können sowohl als Busch- als auch Stangenbohnen wachsen und sind oft ein Blickfang im Garten.

‚Royal Burgundy‘

Diese Sorte hat dunkelviolette Schoten, die grün werden, wenn sie gegart werden. ‚Royal Burgundy‘ zeichnet sich durch ihre schnelle Reife und ihren kräftigen Geschmack aus.

Spezialbohnen

Neben den klassischen grünen Bohnen gibt es vielfältige Spezialsorten, die besondere Eigenschaften oder Geschmacksrichtungen aufweisen und oft in spezifischen Küchen oder für bestimmte gereichte bevorzugt werden.

‚Romano‘

Eine italienische Sorte, die breite, flache und sehr aromatische Schoten bietet. ‚Romano‘ ist in der mediterranen Küche eine beliebte Wahl und wird für ihr nussiges Aroma geschätzt.

Insgesamt bietet die Vielfalt der Gartenbohne eine Fülle von Optionen für die Kultivierung und den kulinarischen Genuss. Jede Sorte hat ihre eigenen Anforderungen an Klima und Pflege sowie ihr eigenes Erntezeitfenster, was bei der Planung des Anbaus berücksichtigt werden sollte.

Wuchs

Diese Bohnenart ist für ihren schnellen Wuchs bekannt. Buschbohnen bleiben kompakt und werden in der Regel 30-60 cm hoch. Stangenbohnen können mit passender Rankhilfe bis zu 3-4 Meter hoch wachsen. Für gesundes Wachstum benötigen beide Formen warme Temperaturen und ausreichend Sonnenlicht.

Pflanzung

Die Aussaat erfolgt direkt ins Freiland, sobald die Frostgefahr vorüber ist und der Boden sich auf mindestens 10°C erwärmt hat. Stangenbohnen benötigen ein Spalier oder Stangen zum Klettern. Der Abstand zwischen den Pflanzen sollte je nach Sorte etwa 20-30 cm betragen, in der Reihe werden Buschbohnen enger und Stangenbohnen weiter gesetzt.

Vermehrungsmöglichkeiten

Die übliche Form der Vermehrung ist die Aussaat von Samen. Es ist auch möglich, Samen von reifen Hülsen zu gewinnen, die man dann im Folgejahr aussäen kann. Es ist wichtig, nur gesundes Saatgut zu verwenden, um Krankheiten zu vermeiden.

Blätter

Die Blätter sind typischerweise grün, dreizählig und sehen glänzend aus. Sie bieten einen dichten Blattschirm, was die Pflanze zu einem effektiven Bodenbeschatter macht.

Blütezeit

Die Blüte erfolgt normalerweise 6-8 Wochen nach der Aussaat und zeigt sich in kleinen weißen, rosa oder violetten Blüten, die in Büscheln wachsen.

Standort

Ein vollsonniger Standort mit mindestens 6-8 Stunden direktem Sonnenlicht pro Tag ist für ein gutes Wachstum entscheidend. Die Pflanzen bevorzugen einen geschützten Platz, um Windbruch zu vermeiden, vor allem bei Stangenbohnen.

Bodendecker

Als Bodendecker können Buschbohnen zur Beschattung des Bodens und zur Unterdrückung von Unkraut verwendet werden. Ihre Laubdichte hilft dabei, die Bodenfeuchtigkeit zu erhalten.

Wurzelsystem

Phaseolus vulgaris hat ein verzweigtes Wurzelsystem, das vor allem bei Buschbohnen flach ist. Stangenbohnen bilden tiefere Wurzeln aus, die ihnen helfen, stabiler zu wachsen.

Boden & pH-Wert

Lehmige, gut durchlässige Böden sind ideal, wobei die Pflanze in einem weiten pH-Bereich von 6,0 bis 7,5 gut gedeiht. Vor der Bohnensaat sollte eine tiefgründige Bodenlockerung stattfinden, ohne jedoch zusätzlichen Stickstoffdünger zu geben, da Bohnen selbst Stickstoff fixieren.

Wasserbedarf

Regelmäßige Wassergaben sind vor allem während der Blüte und Fruchtbildung wichtig. Staunässe sollte jedoch vermieden werden, da dies Wurzelfäule verursachen kann.

Beschneiden

Im Allgemeinen bedürfen Bohnenpflanzen keines regelmäßigen Rückschnitts. Jedoch kann ein gelegentliches Entfernen abgestorbener oder kranker Pflanzenteile die Luftzirkulation verbessern und somit das Risiko für Pflanzenkrankheiten reduzieren. Stangenbohnen werden gelegentlich beschnitten, um ein weiteres Höhenwachstum zu kontrollieren und die Ernte zu erleichtern.

Umtopfen

Wenn Gartenbohnen in Containern oder Töpfen angebaut werden, sollte bei sichtbaren Wachstumseinbußen oder wenn die Pflanze die Größe des Topfes übersteigt, umgetopft werden. Bohnen bevorzugen ein großzügiges Wurzelvolumen, daher sollte beim Umtopfen ein deutlich größeres Gefäß gewählt werden, um den Wurzeln genügend Platz zum Wachstum zu bieten.

Frosthärte

Die Gartenbohne ist keine frostharte Pflanze. Bereits leichte Fröste können ihr empfindliches Gewebe schädigen. Aus diesem Grund sollte die Aussaat nach dem letzten Frostdatum im Frühjahr erfolgen und die Ernte vor dem ersten Herbstfrost abgeschlossen sein.

Krankheiten & Schädlinge

Typische Krankheiten, die Phaseolus vulgaris betreffen können, sind unter anderem Bohnenrost, Mehltau und verschiedene Viruskrankheiten. Schädlinge wie die Schwarze Bohnenlaus, Bohnenkäfer und Spinnmilben stellen ebenfalls eine Herausforderung dar. Eine gesunde Pflanzkultur, Fruchtfolge und der Einsatz von Nützlingen können bei der Prävention helfen.

Synonyme

Die Gartenbohne ist auch bekannt unter Namen wie Grüne Bohne, Buschbohne, Stangenbohne oder einfach nur Bohnen, je nach Wuchsform und Verwendung. Im englischen Sprachraum ist sie als „common bean“ bekannt.

Giftigkeit

Ungekochte Gartenbohnen enthalten das Protein Phasin, das bei Verzehr zu gesundheitlichen Komplikationen führen kann. Daher sollten sie vor dem Verzehr immer ausreichend gekocht werden, um das Phasin zu denaturieren und die Bohnen genießbar zu machen.

Pflege

Die Pflege dieser Pflanze umfasst regelmäßiges Bewässern, vor allem während der Blüte- und Fruchtbildungsphase, um eine kontinuierliche Feuchtigkeit des Bodens zu gewährleisten. Mulchen kann dabei helfen, die Bodenfeuchtigkeit zu bewahren und Unkrautwachstum zu hemmen. Dünger kann während des Pflanzenwachstums angewandt werden, um eine reiche Ernte zu fördern.

Liste Begleitpflanzen

Nützliche Begleitpflanzen für die Gartenbohne sind Gemüsepflanzen wie Kartoffeln, Erdbeeren und Gurken. Auch Pflanzen, die Stickstoff im Boden fixieren können wie Ringelblumen, sind günstige Nachbarn. Zu vermeiden sind dagegen Nachtschattengewächse wie Tomaten und Paprika.

Pflanzenfamilie

Die Gartenbohne gehört zur Familie der Hülsenfrüchtler (Fabaceae), die für ihre Fähigkeit zur Stickstofffixierung bekannt ist.

Verwendungen in verschiedenen Umgebungen oder Branchen

In der Lebensmittelindustrie spielen Bohnen eine zentrale Rolle. Sie werden als gesunde Gemüsebeilage, in Suppen, Eintöpfen und Salaten verarbeitet. Getrocknete Bohnen werden als Hülsenfrüchte in zahlreichen traditionellen Gerichten weltweit verwendet. Die Lebensmittelindustrie konserviert Bohnen auch durch Einlegen, Einfrieren oder Trocknen und macht sie damit lange haltbar und für den Konsumenten praktisch nutzbar. Darüber hinaus werden Bohnenmehl und Bohnenextrakte als glutenfreie Alternative in Backwaren und zur Proteingewinnung genutzt.

Verwendung von Bohnen in der Landwirtschaft

In der Landwirtschaft werden Bohnen nicht nur als Nahrungspflanze angebaut, sondern auch als Gründüngung zur Bodenverbesserung und Nitratanreicherung eingesetzt. Durch die Symbiose ihrer Wurzeln mit Knöllchenbakterien können sie Stickstoff aus der Luft binden und somit den Boden auf natürliche Weise mit diesem wichtigen Nährstoff anreichern. Diese Eigenschaft macht sie zu einer idealen Zwischenfrucht in der Fruchtfolge.

Verwendung in der Ernährungswissenschaft und Medizin

Bohnen sind reich an Proteinen, Ballaststoffen, Eisen, Magnesium und anderen Nährstoffen, was sie zu einem wichtigen Bestandteil einer gesunden Ernährung macht. Ernährungswissenschaftler empfehlen sie daher oft als Teil einer ausgewogenen Ernährung, insbesondere für Vegetarier und Veganer als pflanzliche Proteinquelle. Außerdem werden sie in einigen traditionellen Medizinrichtungen aufgrund ihrer diuretischen und blutzuckersenkenden Eigenschaften geschätzt.

Verwendung in der Kosmetik

Extrakte aus Bohnen finden in der Kosmetikindustrie dank ihrer antioxidativen Eigenschaften zunehmend Verwendung. Sie können in Hautpflegeprodukten zur Förderung der Regeneration und zum Schutz vor Umwelteinflüssen eingesetzt werden.

Verwendung in der Pädagogik

Bohnenpflanzen werden häufig im Bildungskontext genutzt, um Schülern und Studierenden die grundlegenden Prinzipien von Pflanzenwachstum und -entwicklung zu vermitteln. Die Pflanzen sind robust, keimen und wachsen relativ schnell und können daher einfach im Klassenzimmer gezogen werden, um wichtige Lehrinhalte wie Fotosynthese, Respiration und Stickstofffixierung zu demonstrieren.

Verwendung in der Botanik und Pflanzenzucht

In der Pflanzenforschung werden Bohnen wegen ihrer genetischen Vielfalt und ihres schnellen Lebenszyklus häufig für Kreuzungs- und Vererbungsexperimente eingesetzt. Zudem dienen sie als Modellorganismen, um die Wechselwirkungen zwischen Pflanzen und symbiotischen Bakterien zu studieren.

In all diesen Bereichen tragen Bohnen dazu bei, unterschiedliche Bedürfnisse zu erfüllen und tragen somit zur ökonomischen, gesundheitlichen und wissenschaftlichen Entwicklung bei.

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