Kohlhernie (Clavibacter michiganensis)

Symptome:

Die Kohlhernie ist eine bodenbürtige bakterielle Krankheit und erkennbar an geschwollenen und verformten Wurzeln des Weißkohls. Diese Schwellungen können mehr oder weniger groß sein und führen letztlich zu einer Störung der Wasseraufnahme und Nährstoffversorgung der Pflanze. Befallene Pflanzen zeigen oft ein vermindertes Wachstum und welken, besonders bei warmem, trockenem Wetter.

Ursachen:

Die Krankheit wird durch das Bakterium Clavibacter michiganensis verursacht, das im Boden überlebt und durch kontaminiertes Saatgut, Werkzeuge oder Wasser verbreitet werden kann. Ein hoher pH-Wert des Bodens, sowie schwere und nasse Böden fördern die Ausbreitung der Krankheit.

Behandlung:

Sobald eine Pflanze befallen ist, gibt es keine wirksame Behandlung. Vorbeugende Maßnahmen sind der wirksamste Weg, um die Verbreitung der Kohlhernie zu verhindern. Dazu gehören Fruchtwechsel über mehrere Jahre, die Verwendung von resistente Pflanzensorten, die Optimierung des pH-Wertes des Bodens durch Kalkung und die Vermeidung von Staunässe durch gute Drainage.

Schwarzfäule (Xanthomonas campestris pv. campestris)

Symptome:

Schwarzfäule äußert sich durch vergilbte Blattränder, die letztlich nekrotisch werden und eine eingesunkene schwarze Grenze zwischen gesundem und krankem Gewebe bilden. Die Blattadern können ebenfalls schwarz verfärbt sein. In fortgeschrittenen Stadien werden die Blätter braun und sterben ab, was den ganzen Kohlkopf zerstören kann.

Ursachen:

Die Schwarzfäule wird durch das Bakterium Xanthomonas campestris pv. campestris hervorgerufen und verbreitet sich durch kontaminiertes Saatgut, Werkzeuge und Spritzwasser.

Behandlung:

Bei der Bekämpfung der Schwarzfäule ist der präventive Ansatz der effektivste. Regelmäßiger Fruchtwechsel, sauberes Pflanzmaterial, die Vermeidung von Verletzungen an den Pflanzen, die Reduzierung von Überkopfbewässerung und die Einhaltung räumlicher Trennungen zu vorherigen Kreuzblütler-Kulturen sind wichtig.

Kohlweißling (Pieris brassicae)

Symptome:

Die Raupen des Großen Kohlweißlings können erhebliche Fraßschäden an Weißkohlblättern verursachen, wobei sie oft ganze Blätter bis auf die groben Adern kahl fressen können. Die Anwesenheit von Raupenkot ist ebenfalls ein Indikator für ihren Befall.

Ursachen:

Die Schmetterlingsarten Pieris brassicae (Großer Kohlweißling) und Pieris rapae (Kleiner Kohlweißling) legen ihre Eier auf der Unterseite von Kohlblättern ab. Die geschlüpften Raupen beginnen dann, sich von den Blättern zu ernähren.

Behandlung:

Um Kohlweißlinge zu bekämpfen, können Netze über den Pflanzen angebracht werden, um die Eiablage zu verhindern. Eine regelmäßige Überprüfung der Blätter und das manuelle Entfernen von Eiern und Raupen sind ebenfalls hilfreich. Es gibt biologische Bekämpfungsmittel auf Basis von Bacillus thuringiensis, einem Bodenbakterium, das für die Raupen toxisch ist. Der Einsatz von chemischen Insektiziden ist möglich, sollte aber aufgrund von Resistenzbildung und Umweltauswirkungen begrenzt bleiben.

Kohlfliege (Delia radicum)

Symptome:

Die Kohlfliege verursacht Schäden am Wurzelsystem des Weißkohls. Die weißen, madenähnlichen Larven der Kohlfliege ernähren sich von den Wurzeln, was zu einem verminderten Wachstum, einer gelblichen Verfärbung und im schlimmsten Fall zum Absterben der Pflanze führen kann.

Ursachen:

Die erwachsene Kohlfliege legt ihre Eier im Boden in der Nähe des Kohlstängels ab. Die Larven schlüpfen und beginnen unmittelbar, sich von den Wurzeln zu ernähren.

Behandlung:

Die Behandlung des Befalls durch die Kohlfliege beinhaltet vorbeugende Maßnahmen wie das Anbringen von speziellen Schutzkragen um die Pflanzenstämme herum, um die Eiablage zu verhindern. Bodenbearbeitung und das Entfernen von Pflanzenresten nach der Ernte helfen, die Lebenszyklen der Fliege zu unterbrechen. In einigen Fällen können auch Insektizide eingesetzt werden, allerdings ist der Schwerpunkt auf präventiven Maßnahmen zu legen.

Biologische Pflanzenschutzmittel für Weißkohl

Neemöl

Neemöl, gewonnen aus den Samen des Neembaumes, wirkt gegen eine Vielzahl von Schädlingen, darunter Blattläuse und verschiedene Arten von Raupen. Es stört den Lebenszyklus der Schädlinge, indem es als Wachstumsregulator fungiert.

Bacillus thuringiensis-Präparate

B. thuringiensis, ein natürlich vorkommendes Bodenbakterium, produziert Toxine, die spezifisch auf bestimmte Insektenlarven, wie die des Kohlweißlings, wirken. Produkte auf dieser Basis sind sehr zielgerichtet und schonen Nützlinge.

Kieselgur

Diese fein gemahlenen Fossilien wirken physikalisch durch das Austrocknen der Insekten und Larven und sind somit gegen Schnecken und die Larven der Kohlfliege wirksam.

Spinosad

Spinosad wird durch die Fermentation eines Bodenbakteriums gewonnen und zeigt gute Wirksamkeit gegen eine Reihe von Schädlingen, einschließlich Raupen des Kohlweißlings und Thripse, bei gleichzeitiger Schonung vieler Nützlinge.

Pyrethrum-Extrakte

Aus den Blütenköpfen bestimmter Chrysanthemenarten hergestellt, wirken Pyrethrine schnell und breit gegen Insekten. Da sie jedoch auch Nützlinge beeinflussen können, sollte ihr Einsatz wohlüberlegt und gezielt erfolgen.

Pflanzenstärkungsmittel

Präparate auf Basis von Schachtelhalmextrakten oder Brennnesseljauchen können die Widerstandskraft von Pflanzen stärken und somit die Anfälligkeit gegen Krankheiten wie Mehltau reduzieren.

Fermentierte Knoblauch- oder Chilibrühen

Diese Hausmittel können eine abschreckende Wirkung auf Schädlinge haben. Sie sind einfach herzustellen und als vorbeugende Maßnahme gegen Insektenbefall zu verwenden.

Nützlinge

Einsatz von natürlichen Feinden wie Schlupfwespen, Florfliegenlarven oder Raubmilben, die spezifisch Insektenbefall und Milben bekämpfen.

Vor der Anwendung eines biologischen Pflanzenschutzmittels sollte stets die genaue Anleitung des Herstellers beachtet und die Verträglichkeit für die Pflanze an einer kleinen Stelle getestet werden. Häufig ist es erforderlich, diese Mittel mehrmals und regelmäßig anzuwenden, um eine gute Wirksamkeit zu erreichen. Des Weiteren ist immer auf eine abwechslungsreiche Fruchtfolge zu achten und gesunde Pflanzabstände einzuhalten, um Infektionsdruck und Schädlingsbefall gering zu halten.

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