Petersilie (Petroselinum crispum) ist ein weit verbreitetes krautiges Gewächs, das sowohl als Küchenkraut als auch in der traditionellen Medizin geschätzt wird. Sie gehört zur Familie der Doldenblütler (Apiaceae) und stammt ursprünglich aus dem Mittelmeerraum. Mit ihren leuchtend grünen, gekrausten oder glatten Blättern ist sie nicht nur eine optische Bereicherung für den Kräuter- und Gemüsegarten, sondern auch ein Must-Have für jede Küche. Petersilie ist zudem eine zweijährige Pflanze, was bedeutet, dass sie im ersten Jahr Blätter bildet und im zweiten Jahr Samen setzt, bevor sie abstirbt.
Sorten
Es gibt mehrere Sorten von Petersilie, die sich hauptsächlich in zwei Typen aufteilen lassen: Glattblättrige Petersilie, die ein stärkeres Aroma aufweist und häufig in der Küche verwendet wird, und krause Petersilie, die oft als Garnierung aufgrund ihrer dekorativen Blätter genutzt wird.
Wuchs
Petersilie erreicht in ihrer Vegetationszeit eine Höhe von bis zu 30 Zentimetern und breitet sich durch ihre Blattmasse bodennah aus. Ihre grünen Stiele tragen die typisch geformten Blätter, und im zweiten Jahr der Pflanze entwickelt sie lange Stielblüten.
Pflanzung
Die Aussaat von Petersilie kann im Frühjahr nach dem letzten Frost erfolgen. Die Samen sollten in Reihen gesät und leicht bedeckt werden. Die Keimung kann einige Wochen dauern, weshalb Geduld gefordert ist. Junge Pflanzen sollten einen Abstand von etwa 15-20 cm zueinander haben, um genügend Raum für das Wachstum zu bieten.
Vermehrungsmöglichkeiten
Die gängigste Art, Petersilie zu vermehren, ist über die Aussaat der Samen. Teilung der Pflanze oder Stecklinge sind bei dieser Kräuterpflanze nicht üblich.
Blätter
Die Blätter der Petersilie sind reich an ätherischen Ölen und haben eine leuchtend grüne Farbe. Bei der glattblättrigen Variante sind sie flach, während die Blätter der krausen Petersilie gekräuselt sind.
Blütezeit
Im zweiten Jahr nach der Aussaat, meistens im Frühsommer, entwickelt Petersilie Blütenstände mit kleinen, gelblich-grünen Blüten, die in Dolden angeordnet sind.
Standort
Das Kraut bevorzugt einen sonnigen bis halbschattigen Standort, ist aber relativ anpassungsfähig und kann auch in leicht schattigen Bereichen gedeihen.
Bodendecker
Als Bodendecker ist Petersilie nur bedingt geeignet, da sie keine dichte, flächendeckende Vegetation ausbildet. Sie kann aber kleinere Flächen zwischen anderen Stauden oder einjährigen Pflanzen füllen.
Wurzelsystem
Die Wurzeln von Petersilie sind faserig und nicht besonders tiefgehend, sodass sie gut in flachen Behältern oder in Beetkulturen gedeiht.
Boden & pH-Wert
Der ideale Boden für Petersilie ist reich an organischen Materialien und gut durchlässig. Die Pflanze bevorzugt einen fruchtbaren, humosen und feuchten Boden. Ein pH-Wert, der zwischen 6,0 und 7,0 liegt, schafft das beste Umfeld für das gesunde Wachstum von Petersilie. Um den richtigen pH-Wert sicherzustellen, kann es hilfreich sein, vor der Pflanzung eine Bodenanalyse durchzuführen und entsprechend zu kalken oder zu säuern.
Wasserbedarf
Obwohl Petersilie eine gewisse Trockenheit vertragen kann, benötigt sie eine gleichmäßige Bewässerung, um kontinuierlich zu wachsen. Eine zu spärliche Wasserversorgung kann ein gelbliches Verfärben der Blätter oder ein langsames Wachstum zur Folge haben. Zu viel Wasser kann jedoch zu Wurzelfäule führen. Es ist am besten, die Pflanze regelmäßig zu gießen, wobei der Boden zwischen den Gießvorgängen leicht antrocknen sollte.
Beschnitt
Ein regelmäßiger Schnitt fördert das buschige Wachstum. Man sollte beim Ernten immer die äußeren Stängel zuerst abschneiden, nahe der Basis der Pflanze, um das Wachstum neuer Blätter aus dem Zentrum zu fördern. Zum Ende der Wachstumssaison kann man die Pflanze auf Bodenhöhe abschneiden, um die Bildung von Samen zu fördern, falls man plant, die Pflanze im folgenden Jahr wieder aus Samen anzuziehen.
Umtopfen
Sofern in Töpfen gezogen wird, kann das Umtopfen notwendig werden, um ihr mehr Raum für das Wurzelwachstum zu bieten. Das Umtopfen sollte im Frühjahr erfolgen, bevor das neue Wachstum beginnt. Dabei ist darauf zu achten, dass der neue Topf ausreichend groß ist und eine gute Drainage bietet. Auf frische Erde sollte ebenfalls Wert gelegt werden, um den Nährstoffbedarf der Pflanze zu decken.
Frosthärte
Das Gewächs ist relativ frostbeständig und kann leichte Fröste ohne Probleme überstehen. In vielen Klimazonen kann sie daher sogar bis in den Winter hinein frische Blätter produzieren. Bei starken Frösten ist es jedoch ratsam, die Pflanze mit einer Abdeckung aus Stroh oder Vlies zu schützen, um die Blätter und Wurzeln vor Kälteschäden zu bewahren.
Krankheiten & Schädlinge
Petersilie kann von verschiedenen Krankheiten und Schädlingen betroffen sein. Zu den häufigsten Problemen gehören Pilzkrankheiten wie Mehltau und Wurzelfäule. Auch Schädlinge wie Blattläuse und Weiße Fliegen können gelegentlich auftreten. Vorbeugende Maßnahmen, wie eine angemessene Fruchtfolge, eine gute Luftzirkulation und die Vermeidung von Staunässe, können das Risiko von Befall verringern. Bei starkem Schädlingsbefall kann ein gezieltes Eingreifen mit geeigneten biologischen oder chemischen Mitteln erforderlich sein.
Synonyme
Petersilie ist auch bekannt unter anderen Bezeichnungen wie Gartenpetersilie, Petruskraut, Peterle oder einfache Petersilie. Der wissenschaftliche Gattungsname Petroselinum weist auf die Felskulturen (Petros = Fels, Stein) hin, in denen die Pflanze ursprünglich wuchs.
Giftigkeit
Petersilie ist für den menschlichen Verzehr unbedenklich und wird weltweit sowohl roh als auch gekocht verwendet. In sehr hohen Mengen kann sie jedoch aufgrund ihres Apiol- und Myristicingehalts zu gesundheitlichen Problemen führen. Für Haustiere, insbesondere für Katzen, kann Petersilie in größeren Mengen giftig sein.
Pflege
Die Pflege ist relativ einfach. Regelmäßiges Gießen, ein gelegentliches Auflockern des Bodens, um die Belüftung zu verbessern, und die Zufuhr von organischem Dünger, etwa Kompost, reichen in der Regel aus, um ein gesundes Wachstum zu gewährleisten. Es sollte darauf geachtet werden, dass die Pflanze genügend Licht erhält, jedoch vor der intensivsten Mittagssonne geschützt ist.
Liste der Begleitpflanzen
Petersilie lässt sich hervorragend mit einer Vielzahl anderer Pflanzen kombinieren. Gute Begleitpflanzen sind Tomaten, Mais, und Peperoni. Diese Pflanzen können voneinander profitieren, zum Beispiel indem die Petersilie Bodenkrankheiten vorbeugt, die die Tomatenpflanze beeinträchtigen könnten.
Pflanzenfamilie
Petersilie gehört zur Familie der Apiaceae, zu der auch andere bekannte Küchenkräuter wie Dill und Kerbel zählen.
Verwendungen in verschiedenen Umgebungen oder Branchen
Petersilie hat eine Vielzahl von Anwendungsmöglichkeiten. In der Küche wird sie gemeinhin als frisches Kraut verwendet oder getrocknet und als Gewürz für Salate, Suppen, Saucen und viele andere Gerichte. In der Naturheilkunde wird ihr eine unterstützende Wirkung bei der Verdauung und bei entzündlichen Erkrankungen zugeschrieben. Darüber hinaus findet sie in der Kosmetikindustrie Verwendung in verschiedenen Produkten von Hautcremes bis hin zu Haarpflegtönungen aufgrund ihrer antioxidativen Eigenschaften. In der Gartenlandschaftsgestaltung wird sie als dekorative blattreiche Pflanze geschätzt, die gleichzeitig nützliche Insekten anzieht.
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