Die Picea abies, allgemein bekannt als Gemeine Fichte oder Europäische Fichte, ist ein weit verbreiteter Nadelbaum, der vornehmlich in den Wäldern Europas anzutreffen ist. Sie gehört zur Familie der Pinaceae und zeichnet sich durch ihre beeindruckende Wuchshöhe, die dicht stehenden, dunkelgrünen Nadeln und die charakteristischen kegelförmigen Zapfen aus. Als beliebter Baum in der Forstwirtschaft, im Landschaftsbau und als Weihnachtsbaum hat die Fichte auch in der Holzindustrie und traditioneller Volksmedizin ihre Anwendung gefunden.

Sorten

Zahlreiche Kultivare der Gemeinen Fichte sind bekannt, wobei sich diese in Wuchsform, Nadelgröße und -farbe sowie in ihrer Widerstandsfähigkeit gegenüber Umwelteinflüssen unterscheiden.

Picea abies ‚Acrocona‘

Eine interessante Sorte der Europäischen Fichte ist ‚Acrocona‘. Ihre einzigartige Eigenschaft sind die auffälligen, rot gefärbten jungen Zapfen, die im Frühjahr an den Enden der Zweige erscheinen und eine kegelige bis hängende Form aufweisen. ‚Acrocona‘ wächst langsamer als die Artform und erreicht meist eine Höhe von 3-5 Metern. Die Sorte ist kompakt und eher breitwüchsig, wodurch sie sich hervorragend für kleinere Gärten oder als Einzelstellung in größeren Anlagen eignet.

Picea abies ‚Nidiformis‘

Der Name ‚Nidiformis‘ leitet sich von dem lateinischen Wort für „nestförmig“ ab, was das Wuchsverhalten dieser Sorte beschreibt. Sie wächst niedrig und breit, mit einem nestartigen Einsinken in der Mitte. Diese Fichte wird oft als Bodendecker oder als niedrige Heckenpflanze verwendet, da sie selten höher als 1 Meter wird. Ihre Zweige sind dicht besetzt mit tiefgrünen Nadeln, und sie bildet eine attraktive Ergänzung zu Steingärten oder gemischten Nadelbaumbeeten.

Picea abies ‚Pendula‘

Die Sorte ‚Pendula‘ weist eine ungewöhnliche und variable Wuchsform auf, bei der einige Äste aufrecht wachsen, während andere seitlich abstehend oder überhängend sind. Die individuelle Form dieser Pflanzen kann stark variieren, was jedem Exemplar einen einzigartigen Charakter verleiht. Besonders für gartenarchitektonische Highlights, wie etwa in Solitärstellung oder als Teil eines auffallenden Arrangements, ist diese Sorte bestens geeignet.

Picea abies ‚Pumila‘

‚Pumila‘ ist eine Zwergform der Fichte, die besonders kompakt und kleinbleibend ist. Sie wächst nur langsam zu einer Höhe und Breite von etwa 1-1,5 Metern heran und behält dabei eine natürliche, kugelförmige Gestalt. Diese Zwergsorte eignet sich hervorragend für kleine Gärten, Felsengärten oder auch als behältnisgepflanzte Fichte auf Terrassen und Balkonen.

Picea abies ‚Fastigiata‘

Diese Sorte ist bekannt für ihren säulenartigen Wuchs. ‚Fastigiata‘ wächst mit steil aufrechtstehenden Ästen und bildet so eine enge, säulenförmige Form, die sie von anderen Sorten und der arttypischen pyramidalen Gestalt unterscheidet. Diese Wuchsform kann besonders in formalen Gärten oder als architektonisches Element in der Landschaftsgestaltung genutzt werden.

Picea abies ‚Inversa‘

Die Sorte ‚Inversa‘ zeichnet sich durch ihre hängenden Zweige aus, die in einer umgekehrten, fast weinenden Form wachsen. Diese Sorte bietet einen dramatischen visuellen Akzent im Garten und wird oft als Blickfang oder zur Schaffung von dynamischem Interesse in der Landschaft verwendet.

Picea abies ‚Maxwellii‘

Schließlich ist noch ‚Maxwellii‘ zu nennen, eine niedrigwachsende, breitbuschige Sorte, die sich durch eine harmonische, rundliche Wuchsform und das dichte, dunkelgrüne Nadeldach auszeichnet. Diese Kultivar bleibt mit 1-2 Metern Wuchshöhe relativ klein und eignet sich für Gärten, in denen ein niedriger, aber eindrucksvoller Nadelbaum gewünscht ist.

Wuchs

Die Wuchsform der Europäischen Fichte ist typischerweise schlank und pyramidal, wobei sie in ihrem natürlichen Habitat Wuchshöhen von bis zu 50 Metern und mehr erreichen kann. In Gärten gepflanzte Sorten erreichen oft geringere Höhen, die von der ausgewählten Sorte abhängen.

Pflanzung

Beste Pflanzzeiten sind das Frühjahr und der Herbst. Es sollte ein ausreichend großer Pflanzabstand gewählt werden, um dem Wachstum der Fichte Rechnung zu tragen. Beim Pflanzen ist darauf zu achten, dass der Wurzelballen bündig mit dem Erdboden abschließt und die Erde anschließend gut angedrückt wird.

Vermehrungsmöglichkeiten

Die Vermehrung erfolgt in der Regel durch Aussaat der Samen im Frühjahr oder durch Stecklingsvermehrung, wobei letztere oft eine Herausforderung darstellen kann und in der Regel professionellen Gärtnern vorbehalten ist.

Blätter

Die „Blätter“ der Fichte sind tatsächlich Nadeln, die rund um den Zweig angeordnet sind. Sie sind typischerweise etwa 1 bis 2 Zentimeter lang und haben eine dunkelgrüne Farbe. Die Nadeln sind spitz, steif und bei Berührung können sie leicht piksen.

Blütezeit

Die Blütezeit der Picea abies fällt in das späte Frühjahr. Die weiblichen Blüten sind anfangs rot und werden später zu den bekannten hängenden Zapfen, während männliche Blüten gelblich und eher unauffällig sind.

Standort

Ein sonniger bis halbschattiger Standort ist ideal für das Wachstum der Fichte. Sie bevorzugt kühle, feuchte Klimazonen und meidet in der Regel trockene, heiße Standorte.

Bodendecker

Als hoher Baum bietet die Gemeine Fichte Schatten und somit die Möglichkeit, Schatten liebende Bodendecker wie das Waldmeister oder die Funkie darunter anzupflanzen.

Wurzelsystem

Die Fichte hat ein ausgeprägtes Pfahlwurzelsystem mit vielen Seitenwurzeln. In lockeren, tiefgründigen Böden können die Wurzeln tief eindringen, während sie in festeren Böden eher flach bleiben.

Boden & pH-Wert

Picea abies bevorzugt einen nährstoffreichen, gut drainierten Boden. Sie toleriert einen weiten pH-Bereich von sauer bis leicht alkalisch, wächst jedoch optimal in leicht sauren bis neutralen Böden.

Wasserbedarf

Die Fichte benötigt regelmäßige Wassergaben, besonders während trockener Perioden und in jungen Jahren, um einen gesunden Wuchs zu fördern. Staunässe sollte jedoch vermieden werden, da dies zu Wurzelfäulnis führen kann.

Beschneiden

In der Regel ist ein Beschneiden der Fichte nicht notwendig, es sei denn, es sollen beschädigte oder abgestorbene Äste entfernt werden. Schnittmaßnahmen sollten sparsam erfolgen, um die natürliche Wuchsform nicht zu beeinträchtigen.

Umtopfen

Junge Fichten, die in Töpfen oder Containern gezüchtet werden, sollten umgetopft werden, sobald das Wurzelwerk den vorhandenen Platz ausfüllt. Beim Umtopfen sollte auf eine spezielle, für Nadelbäume geeignete Erde geachtet werden.

Frosthärte

Die Frosthärte der Europäischen Fichte ist hoch, sie verträgt Temperaturen bis weit unter den Gefrierpunkt.

Krankheiten & Schädlinge

Krankheiten wie Rost und Wurzelfäule können auftreten, sind jedoch meist auf stressbedingte Schwächung des Baumes zurückzuführen. Schädlinge wie die Fichtenlaus oder der Borkenkäfer können ebenfalls Probleme verursachen.

Synonyme oder Trivialnamen

Volkstümlich wird die Picea abies auch Rottanne, Rotfichte oder Weißfichte genannt, obwohl diese Namen botanisch nicht korrekt und teilweise irreführend sein können.

Giftigkeit

Für den Menschen ist die Gemeine Fichte nicht giftig, für Haustiere sollte dennoch Vorsicht walten, da die Nadeln reizend wirken können, wenn sie verschluckt werden.

Pflege

Die Pflege umfasst regelmäßiges Gießen, Überwachen des Gesundheitszustands und gegebenenfalls das Entfernen von krankem Gehölz oder Schädlingsbefall. Eine zusätzliche Düngung ist für in guten Böden wachsende Exemplare meist nicht notwendig.

Liste der Begleitpflanzen

Begleitpflanzen, die sich gut mit ihr kombinieren lassen, sind neben den bereits erwähnten Schattenpflanzen auch verschiedene Farne, Rhododendren und Azaleen.

Pflanzenfamilie

Die Picea abies ist ein Mitglied der Pinaceae, zu der auch andere Nadelbäume wie Kiefern, Lärchen und Douglasien gehören.

Verwendungen

Aufgrund ihres geraden Wuchses und des hochwertigen Holzes ist die Fichte in der Bauindustrie, Papierherstellung und Möbelfertigung von Bedeutung. Im Landschaftsbau findet sie als Einzelpflanze oder in Gruppen ihre Verwendung, und in der Weihnachtszeit dient sie oft als Weihnachtsbaum. Darüber hinaus wird aus ihren Bestandteilen Harz, ätherische Öle und Tannenwipfelhonig gewonnen, die in der traditionellen Medizin und Parfümindustrie Anwendung finden.

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