Der Apfelwickler (Cydia pomonella) ist ein Schmetterling aus der Familie der Wickler (Tortricidae), dessen Larven als Schädlinge in Obstgärten gelten. Die adulte Form des Apfelwicklers hat eine Flügelspannweite von etwa 15 bis 20 Millimetern und eine charakteristische braune Färbung mit einem markanten, silberweißen, bandartigen Fleck auf den Vorderflügeln. Die primäre Nahrungsquelle der Larven sind Apfelfrüchte, was zu beträchtlichen Ernteverlusten und Fruchtschäden führen kann. Die Larven können ebenso in Birnen, Quitten und vereinzelt in anderen Kernobstarten vorkommen.

Apfelsorten, die besonders anfällig für einen Befall sind

Apfelwickler bevorzugt bestimmte Apfelsorten aufgrund ihrer Eigenschaften, insbesondere hinsichtlich der Hautbeschaffenheit, Reifezeit und Saftigkeit der Früchte. Beispiele für Apfelsorten, die besonders anfällig für Apfelwicklerbefall sein können, sind:

  • Golden Delicious: Diese beliebte Apfelsorte hat eine verhältnismäßig dünne Schale und einen hohen Zuckergehalt, was sie für Apfelwickler attraktiv macht.
  • Gala: Auch sie zeichnet sich durch eine eher dünne Haut und hohe Saftigkeit aus, was die Früchte für Larven des Apfelwicklers leicht angreifbar macht.
  • Jonagold: Als weitere Sorte mit dünner Schale und süßem Fruchtfleisch ist sie ebenfalls anfällig für den Apfelwickler.
  • Fuji: Mit ihrer süßen Ader und weichen Schale ist sie ein guter Wirt für die Larven des Apfelwicklers.

Die Anfälligkeit dieser Apfelsorten gegenüber Apfelwicklern kann durch verschiedene Faktoren bedingt sein:

  • Schalendicke: Eine dünnere Schale erleichtert es den Larven, in das Fruchtfleisch einzudringen und sich zu entwickeln.
  • Zuckergehalt und Aromastoffe: Süßere und aromatischere Äpfel ziehen die Apfelwickler-Weibchen stärker an, die solche Früchte für die Eiablage bevorzugen.
  • Reifezeit: Früher reifende Sorten bieten oft günstigere Bedingungen für die Entwicklung der Larven, da sie zum Zeitpunkt des Schlupfs der Junglarven bereits weich genug sind.
  • Klima- und Anbaubedingungen: In manchen Anbaugebieten, die ein besonders apfelwicklerförderndes Klima aufweisen (beispielsweise warme und feuchte Bedingungen), kann es zu vermehrtem Befall an ansonsten weniger anfälligen Sorten kommen.

Es ist jedoch zu beachten, dass die Anfälligkeit einer Sorte auch von den spezifischen Anbaubedingungen und der umgesetzten Präventionsmaßnahmen abhängt. Durch eine sorgfältige Kulturführung und den Einsatz geeigneter Bekämpfungsstrategien können auch bei anfälligen Sorten die Risiken eines Befalls reduziert werden.

Präventionsmethoden

Kulturtechnische Maßnahmen

Eine wichtige Grundlage zur Vorbeugung des Apfelwicklerbefalls ist die Anwendung kulturtechnischer Maßnahmen. Hierzu gehören Praktiken wie:

  • Pflanzenhygiene: Diese beinhaltet das regelmäßige Entfernen von herabgefallenen oder verfaulten Früchten, um potenzielle Brutstätten für die Larven zu reduzieren.
  • Baumpflege: Ein sachgerecht geschnittener Baum mit einer guten Durchlüftung reduziert die Feuchtigkeit in der Krone und mindert damit ein bevorzugtes Klima für die Entwicklung des Apfelwicklers.
  • Bodenbearbeitung: Das Pflügen oder Fräsen des Bodens im Herbst oder frühen Frühjahr kann Puppen, die sich zur Überwinterung in den Boden eingesponnen haben, freilegen und zerstören.
  • Anbringen von Leimringen: Rund um den Stamm des Baumes angebrachte Leimringe können die aufsteigenden weiblichen Motten fangen, bevor sie ihre Eier in der Baumkrone ablegen.

Biologische Bekämpfung

Die biologische Bekämpfung setzt auf die Nutzung natürlicher Feinde des Apfelwicklers:

  • Einsatz von Trichogramma-Schlupfwespen: Diese natürlichen Feinde legen ihre Eier in die Eier des Apfelwicklers. Die daraus schlüpfenden Wespenlarven fressen dann das Innere der Apfelwicklereier.
  • Bacillus thuringiensis (Bt): Ein biologisches Insektizid, das ein Bakterium beinhaltet, welches für die Apfelwickler-Larven toxische Proteine produziert, nicht jedoch für Menschen oder Tiere schädlich ist.

Chemische Kontrollmethoden

Sollten die oben genannten Methoden nicht ausreichen, kann auf chemische Mittel zurückgegriffen werden. Hier ist jedoch größte Vorsicht geboten, um negative Auswirkungen auf die Umwelt und nicht-zielgerichtete Organismen zu vermeiden:

  • Pheromonfallen: Diese nutzen synthetische Sexuallockstoffe, die die Männchen anziehen und diese in der Falle festhalten, um die Paarung zu unterbinden.
  • Insektizide: Die Anwendung von Insektiziden sollte strengen Auflagen folgen und lediglich bei starkem Befall und nach fachmännischer Beratung erfolgen. Heute gibt es zielgerichtete Insektizide mit geringer Auswirkung auf andere Lebewesen.

Verwirrungstechnik („Mating disruption“)

Diese Methode verwendet ebenfalls Pheromone, verteilt jedoch die Sexuallockerstoffe gleichmäßig im Apfelhain, um die Männchen daran zu hindern, Weibchen zu finden. Diese Technik ist besonders umweltfreundlich, da sie keine toxischen Substanzen verwendet und nicht auf andere Arten negativ wirkt.

Genetische Ansätze

Moderne Forschungen beschäftigen sich mit der Entwicklung von apfelwicklerresistenten Apfelsorten durch klassische Züchtung oder gentechnische Methoden. Diese Ansätze befinden sich jedoch größtenteils noch in der Erforschungs- oder Entwicklungsphase.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass eine Kombination aus verschiedenen Präventionsmethoden am effektivsten ist, um den Apfelwickler und die von ihm ausgehenden Schäden in Obstgärten zu kontrollieren. Hierzu zählt eine sorgfältige Überwachung der Populationen, der Einsatz von kulturtechnischen Maßnahmen, biologischen Bekämpfungsmöglichkeiten sowie, falls nötig, chemischen Methoden unter Einhaltung von Umweltschutzrichtlinien.

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