Die Stockmalve, auch bekannt als Stockrose oder Alcea rosea, ist eine attraktive, mehrjährige Pflanze, die vor allem in Bauerngärten oder als Zierpflanze in ländlichen und städtischen Gebieten beliebt ist. Mit ihrem aufrechten Wuchs und hohen Blütenspitzen ist sie ein wahrer Blickfang. Ursprünglich stammt sie aus dem Mittelmeerraum, hat sich aber mittlerweile in vielen Teilen der Welt etabliert.

Wuchs

Die Stockmalve erreicht in der Regel eine Höhe zwischen 150 und 250 cm, wobei einzelne Exemplare sogar bis zu 300 cm hoch wachsen können. Die Pflanze bildet lange, aufrechte Stängel, die in voller Blüte beeindruckend wirken.

Aussäen und Einpflanzen

Die Aussaat von Stockmalven kann direkt im Freiland von April bis Juni erfolgen. Es empfiehlt sich, die Samen leicht mit Erde zu bedecken und regelmäßig feucht zu halten. Keimung erfolgt in der Regel nach 2 bis 3 Wochen. Junge Pflanzen sollten auf einen Abstand von 40 bis 60 cm gesetzt werden, um ihnen genug Platz für ihr Wachstum zu geben.

Vermehrung

Alcea rosea) können auf verschiedene Arten vermehrt werden, wobei die Aussaat und die Teilung der Pflanze die gängigsten Methoden sind. Hier finden Sie Anleitungen zu beiden Techniken.

Vermehrung durch Aussaat

Die Vermehrung von Stockmalven durch Samen ist eine einfache und beliebte Methode. Sie können entweder direkt ins Freiland gesät oder zunächst in Töpfen vorgezogen werden.

Direktsaat im Freiland

  1. Zeitpunkt: Die beste Zeit für die Direktsaat im Freiland ist das Frühjahr, sobald der Frost vorbei ist, oder der Frühsommer. Manche Gärtner säen auch im Frühherbst, damit die Samen natürlich stratifizieren und im nächsten Frühjahr keimen.
  1. Standort: Wählen Sie einen sonnigen Standort mit gut durchlässigem Boden.
  1. Bodenbearbeitung: Lockern Sie den Boden auf und entfernen Sie Unkraut und Steine.
  1. Saat: Säen Sie die Samen etwa 2-3 cm tief in den Boden. Bedecken Sie sie leicht mit Erde und halten Sie das Saatbett feucht, bis die Keimung erfolgt.
  1. Abstand: Lassen Sie einen Abstand von etwa 40-60 cm zwischen den Sämlingen, damit die Pflanzen ausreichend Platz zum Wachsen haben.
  1. Pflege: Halten Sie das Saatbett gleichmäßig feucht, aber vermeiden Sie Staunässe.

Voranzucht in Töpfen

  1. Zeitpunkt: Beginnen Sie mit der Aussaat etwa 6-8 Wochen vor dem letzten Frosttermin.
  1. Aussaat: Füllen Sie Töpfe mit einer guten Anzuchterde und säen Sie die Samen etwa 0,5-1 cm tief ein. Decken Sie die Töpfe mit einer durchsichtigen Folie oder einem Deckel ab, um die Feuchtigkeit zu bewahren und ein Mikroklima zu schaffen, das die Keimung fördert.
  1. Keimung: Stellen Sie die Töpfe an einen hellen, warmen Ort (18-22°C). Halten Sie die Erde feucht, aber nicht nass.
  1. Pikieren: Sobald die Sämlinge groß genug sind, um gehandhabt zu werden und die ersten richtigen Blätter entwickelt haben, können sie in größere Töpfe oder ins Freiland umgepflanzt werden, nachdem sie gehärtet wurden, d.h. langsam an die Außenbedingungen gewöhnt wurden.

Teilung

Die Gewächse sind mehrjährig und können auch durch Teilung vermehrt werden, obwohl diese Methode aufgrund ihres tiefen Pfahlwurzelsystems nicht so üblich ist.

  1. Zeitpunkt: Der beste Zeitpunkt für die Teilung ist das Frühjahr oder der frühe Herbst.
  1. Vorbereitung: Graben Sie die Stockmalve vorsichtig aus, wobei Sie darauf achten, die Wurzeln so wenig wie möglich zu stören.
  1. Teilung: Trennen Sie die Pflanze in mehrere Abschnitte, wobei jeder Abschnitt über ein Stück der Pfahlwurzel und mehrere Triebe verfügen sollte.
  1. Pflanzung: Pflanzen Sie die Teilungsstücke umgehend an ihrem neuen Standort, und stellen Sie sicher, dass sie ausreichend gewässert werden, bis sie sich etabliert haben.

Vermehrung durch Stecklinge

Stockmalven können theoretisch auch durch Stecklinge vermehrt werden, diese Methode ist jedoch weniger üblich. Dafür würden im Frühsommer junge Triebe geschnitten und in Bewurzelungshormon getaucht, bevor sie in feuchtes Anzuchtsubstrat eingesetzt werden.

Die Vermehrung durch Samen bleibt jedoch die bevorzugte Methode bei Gartenliebhabern, da sie sich als zuverlässig und einfach erwiesen hat und gleichzeitig oft zu sehr interessanten Farbvarianten führt.

Blätter

Die Blätter sind breit, herzförmig und leicht behaart. Sie haben eine tiefgrüne Farbe und können an den Rändern leicht gelappt sein.

Blütezeit

Die Blütezeit erstreckt sich von Ende Juni bis September. Ihre großen, farbenprächtigen Blüten erscheinen in verschiedensten Farbtönen von Weiß über Rosa und Rot bis fast Schwarz.

Standort

Stockmalven bevorzugen einen sonnigen bis halbschattigen Standort. Sie tolerieren zwar leichte Schattenbereiche, für eine optimale Blütenpracht ist jedoch ein sonniger Platz zu empfehlen.

Bodendecker

Obwohl diese Gewächse keine typischen Bodendecker sind, können ihre großen Blätter helfen, den Boden zu beschatten und dadurch das Wachstum von Unkraut zu reduzieren.

Wurzelsystem

Die Pflanze verfügt über ein tiefreichendes Pfahlwurzelsystem, das ihr hilft, Wasser aus tieferen Bodenschichten zu ziehen.

Boden & pH-Wert

Stockmalven bevorzugen reichhaltigen, gut durchlässigen Boden. Sie kommen gut mit einem breiten pH-Wert Bereich zurecht, von leicht sauer bis alkalisch.

Wasserbedarf

In der Wachstumsphase und besonders bei Trockenheit ist es wichtig, Stockmalven regelmäßig zu gießen. Allerdings sollten Staunässe und eine zu starke Durchfeuchtung des Bodens vermieden werden.

Beschneiden

Ein regelmäßiges Entfernen verblühter Blumenstiele fördert häufig eine zweite Blüte. Nach der Blütezeit können die vertrockneten Stängel bodennah abgeschnitten werden.

Umtopfen

Da Stockrosen Pfahlwurzler sind, werden sie selten getopft. Solche Pflanzen fühlen sich direkt im Gartenbeet am wohlsten.

Frosthärte

Stockmalven sind winterhart und überstehen Frost ohne Probleme, auch wenn oberirdische Pflanzenteile absterben können. Diese treiben dann im Frühling aus der Wurzel wieder neu aus.

Krankheiten & Schädlinge

Stockrosen, können von verschiedenen Krankheiten und Schädlingen befallen werden, die ihre Gesundheit und Schönheit beeinträchtigen. Hier sind einige der häufigsten Probleme, auf die Gärtner achten sollten:

Malvenrost

Der Malvenrost ist eine Pilzkrankheit, die durch die Gattung Puccinia verursacht wird und sich als orangefarbene bis braunrote Pusteln auf der Blattunterseite äußert. Die Pusteln brechen schließlich auf und setzen Sporen frei, die zu neuen Infektionen führen können. Rost führt oft zu Blattfall und einer allgemeinen Schwächung der Pflanze. Eine gute Luftzirkulation, der Vermeidung von Staunässe und das Entfernen und Vernichten befallener Blätter können helfen, die Ausbreitung zu reduzieren. Zur Vorbeugung und Behandlung können auch Fungizide zum Einsatz kommen.

Blattläuse

Blattläuse sind kleine, saugende Insekten, die die Säfte aus den Blättern und jungen Trieben der Stockmalven ziehen. Sie können zu verkrüppelten Pflanzenteilen, Blattverformungen und einem allgemeinen Schwächungszustand führen. Zudem scheiden Blattläuse Honigtau aus, der Rußtaupilze anlocken kann. Eine Behandlung mit Insektiziden oder natürlichen Feinden wie Marienkäfern kann Abhilfe schaffen.

Weiße Fliege

Die Weiße Fliege ist ein weiteres Schädlingstier, das sich von Pflanzensäften ernährt. Besonders in Gewächshäusern oder warmen Klimabedingungen kann sie sich massenhaft vermehren. Gelbtafeln zur Bekämpfung der fliegenden Insekten und der Einsatz von Insektiziden sind gängige Kontrollmaßnahmen.

Spinnmilben

Spinnmilben sind kleine Schädlinge, die Pflanzensäfte saugen und feine Gespinste auf Blattunterseiten bilden. Trockene und warme Bedingungen fördern ihre Vermehrung. Gegenmaßnahmen beinhalten das regelmäßige Besprühen der Pflanzen mit Wasser zur Erhöhung der Luftfeuchtigkeit und gegebenenfalls den Einsatz von Akariziden (Milbenbekämpfungsmittel).

Schnecken

Insbesondere junge Stockmalven können von Schnecken heimgesucht werden, die die Blätter und Triebe fressen. Manuelle Entfernung der Schnecken und Barrieren wie Schneckenzäune oder Schneckenkorn können die Pflanzen schützen.

Mehltau

Mehltau erscheint als weißlicher, mehliger Belag auf Blättern und Stielen. Er kann die Photosynthese behindern und zum vorzeitigen Blattabwurf führen. Präventive Maßnahmen umfassen den Anbau resistenter Sorten und die Vermeidung von zu dichtem Pflanzenwuchs. Bei Befall können fungizide Sprays verwendet werden.

Viren

Viren können Stockmalven befallen und Symptome wie Mosaikmuster auf den Blättern, Verformungen und vermindertes Wachstum hervorrufen. Viruskrankheiten sind schwierig zu kontrollieren; befallene Pflanzen sollten entfernt und vernichtet werden, um eine weitere Verbreitung zu verhindern.

Bei allen Pflanzenkrankheiten und Schädlingsbefällen ist es wichtig, frühzeitig zu handeln und vorbeugende Maßnahmen zu treffen. Eine gesunde Pflanze mit idealen Wachstumsbedingungen ist weniger anfällig für Krankheiten und kann sich von Schädlingsangriffen besser erholen. Regelmaßige Inspektionen und eine gute Pflege sind daher essenziell für die Gesundheit und Langlebigkeit von Stockmalven in Ihrem Garten.

Verwendung

Diese Pflanzen sind ideal als Sichtschutz oder als farbenfrohe Hintergrundgestaltung in Staudenbeeten und Bauerngärten. Auch für Bienen und Schmetterlinge sind sie eine wichtige Nektarquelle.

Synonyme

  • Alcea rosea
  • Stockrose

Giftigkeit

Stockmalven sind nicht giftig und können sogar teilweise in der Küche Verwendung finden.

Pflege

Um eine lange Blütezeit zu gewährleisten, sollten verwelkte Blüten regelmäßig entfernt und die Pflanzen in Trockenperioden gegossen werden. Zudem ist es empfehlenswert, die Pflanzen vor Krankheiten zu schützen und bei Bedarf mit einem Fungizid zu behandeln.

Liste Begleitpflanzen

Begleitpflanzen für Alcea rosea, auch bekannt als Stockrosen:

  1. Katzenminze (Nepeta cataria): Diese Pflanze zieht nützliche Insekten an und kann helfen, Schädlinge fernzuhalten.
  1. Lavendel (Lavandula): Ähnlich wie Katzenminze bietet auch Lavendel einen angenehmen Duft und zieht Bestäuber an. Er kann helfen, Blattläuse abzuwehren, die ansonsten von den Stockmalven angezogen werden könnten.
  1. Ringelblume (Calendula officinalis): Ringelblumen sind bekannt für ihre insektenabweisenden Eigenschaften. Sie können helfen, Nematoden und bestimmte Schadinsekten von den Stockmalven fernzuhalten.
  1. Frauenmantel (Alchemilla mollis): Diese Pflanze deckt den Boden und hilft, Feuchtigkeit zu speichern. Ihre zierlichen Blüten ergänzen die großen Blüten der Stockmalven hervorragend.
  1. Ziertabak (Nicotiana spp.): Der Ziertabak hat ähnliche Pflegeansprüche wie die Stockmalve und kann ebenfalls positive Insekten anlocken.
  1. Fenchel (Foeniculum vulgare): Fenchel zieht nützliche Insekten an und passt gut zu den hohen Stängeln von Stockmalven.
  1. Sonnenhut (Echinacea spp.): Diese robuste und attraktive Pflanze bringt Farbe in das Blumenbeet und unterstützt die Bestäubung durch Anlocken von Schmetterlingen und Bienen.
  1. Spornblume (Centranthus ruber): Mit ihrer langen Blütezeit ist die Spornblume eine hervorragende Begleitpflanze für Stockmalven und bildet einen Kontrast in Form und Farbe.
  1. Duftnessel (Agastache foeniculum): Sie hat ähnliche Standortbedingungen wie Stockmalven und bietet mit ihren aromatischen Blättern zusätzliche Anreize für Bestäuber.
  1. Zinnie (Zinnia elegans): Zinnien sind leuchtend und vielfältig und passen wunderbar zu den eleganten hohen Stielen der Stockmalve. Sie ziehen eine Vielzahl von Bestäubern an.

Die Auswahl dieser Begleitpflanzen berücksichtigt nicht nur ästhetische Aspekte, sondern auch die ökologische Kompatibilität und die Förderung eines gesunden, bestäuberfreundlichen Gartens.

Pflanzenfamilie

Stockmalven gehören zur Familie der Malvengewächse (Malvaceae). Sie sind nah verwandt mit anderen beliebten Gartenpflanzen wie Hibiskus und Eibisch.

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