Passiflora, im Deutschen auch bekannt als Passionsblume, ist eine vielfältige Gattung von blühenden Pflanzen, die zur Familie der Passifloraceae gehört. Diese Pflanzen sind bekannt für ihre spektakulären Blüten und ihre Fähigkeit, sich zu ranken und zu klettern. Ursprünglich aus tropischen und subtropischen Regionen Amerikas stammend, haben Passionsblumen mittlerweile aufgrund ihrer dekorativen Eigenschaften und Robustheit weltweite Popularität erlangt.

Sorten

Es gibt über 500 verschiedene Sorten der Passiflora, wobei einige der bekanntesten darunter Passiflora incarnata, Passiflora caerulea und Passiflora edulis sind. Unterschiede in Blütenfarbe, Größe und Fruchttyp machen jede Sorte einzigartig und bieten eine reiche Auswahl für Gärtner und Pflanzenliebhaber.

Wuchs

Die Wuchsform der Passionsblume ist meist kletternd und kann in kürzester Zeit beträchtliche Höhen erreichen, oft bis zu 10 Meter oder mehr. Sie bildet lange, dünne Triebe, die sich um geeignete Stützen wie Zäune, Bäume oder Pergolen winden. In wärmeren Klimazonen können die Pflanzen fast das ganze Jahr über wachsen.

Pflanzung

Die optimale Pflanzzeit für Passiflora ist das Frühjahr, nachdem die Frostgefahr vorüber ist. Der Pflanzort sollte gut durchlässig und reich an organischen Stoffen sein. Es empfiehlt sich, die Pflanze nach dem Einpflanzen gut zu wässern und eine Mulchschicht aufzutragen, um Feuchtigkeit zu speichern.

Vermehrungsmöglichkeiten

Passiflora lässt sich durch Samen und Stecklinge vermehren. Die Samen sollten vor der Aussaat für etwa 24 Stunden in lauwarmem Wasser eingeweicht werden. Stecklinge werden im Frühjahr oder Sommer von jungen, unverholzten Pflanzenteilen geschnitten und in ein feuchtes, nährstoffreiches Substrat gesteckt.

Blätter

Die Blätter der Passiflora sind tief gelappt und können variieren zwischen handförmig und dreigefingert, je nach Art. Sie sind meist grün und glänzend, bieten aber auch durch ihre Form und Textur eine dekorative Wirkung.

Blütezeit

Die Blütezeit reicht von Frühsommer bis Spätherbst, abhängig von der Sorte und dem Standort. Die exotischen, auffällig strukturierten Blüten bestehen aus einer Vielzahl von Farben und Ausprägungen und sind ein wahrer Blickfang im Garten.

Standort

Passionsblumen gedeihen am besten an sonnigen bis halbschattigen Standorten. Sie benötigen mindestens 4 bis 6 Stunden direktes Sonnenlicht pro Tag, um gut zu blühen und zu wachsen.

Bodendecker

Während die Passiflora primär als Kletterpflanze bekannt ist, lassen sich einige Arten auch als Bodendecker verwenden. Diese Arten eignen sich besonders gut für größere Flächen, die schnell bedeckt werden sollen.

Wurzelsystem

Das Wurzelsystem ist meist gut verzweigt und recht oberflächennah. Es kann sich rasch ausbreiten, um die notwendige Feuchtigkeit und Nährstoffe für das kräftige Wachstum der Pflanze aufzunehmen.

Boden & PH-Wert

Passionsblumen bevorzugen gut durchlässige Böden, die reich an organischer Substanz sind. Ein pH-Wert von 6,0 bis 7,5 ist ideal. Ein leicht saurer bis neutraler Boden fördert das optimale Wachstum.

Wasserbedarf

Die Wasseranforderungen sind mittel bis hoch, je nach Umgebungstemperatur und Bodenbeschaffenheit. Während Trockenperioden sollte regelmäßig gewässert werden, jedoch ist Staunässe zu vermeiden.

Beschneiden

Ein regelmäßiger Rückschnitt fördert die Verzweigung und somit mehr Blütenbildung. Der beste Zeitpunkt dafür ist im Frühjahr, bevor das neue Wachstum beginnt. Alte, schwache oder kranke Triebe sollten entfernt werden.

Umtopfen

Topfpflanzen sollten alle zwei bis drei Jahre umgetopft werden, vorzugsweise im Frühjahr. Dabei wird die Pflanze in einen etwas größeren Topf mit frischer Erde gesetzt, um genügend Platz für das Wurzelwachstum zu bieten.

Frosthärte

Die meisten Passionsblumen sind nicht frosthart und benötigen Schutz oder müssen in kälteren Regionen in ein Winterquartier gebracht werden. Einige Arten wie Passiflora caerulea sind jedoch bedingt frosthart und können leichte Fröste überstehen.

Krankheiten & Schädlinge

Passiflora kann von Blattläusen, Spinnmilben und Rüsselkäfern befallen werden. Ein häufiges Problem sind auch Pilzkrankheiten wie Mehltau und Wurzelfäule. Ein regelmäßiges Überprüfen der Pflanze und der Einsatz von biologischen Schädlingsbekämpfungsmitteln kann helfen.

Synonyme

Andere gebräuchliche Namen für Passiflora sind „Passionsblume“ und „Maracuja“, Letzterer bezieht sich spezifisch auf die Frucht der Passiflora edulis.

Giftig

Einige Teile der Passiflora, insbesondere die Blätter und Wurzeln, können giftig sein und sollten nicht verzehrt werden. Die Früchte einiger Arten sind jedoch essbar und werden häufig in der Küche verwendet.

Pflege

Die Pflege umfasst regelmäßiges Gießen, Düngen im Frühling und Sommer mit einem ausgewogenen Dünger sowie das Entfernen abgestorbener Blüten und Blätter. Ein Standortwechsel sollte vorsichtig vorgenommen werden, da die Pflanze eine Zeit zur Anpassung benötigt.

Liste Begleitpflanzen

  1. Clematis
  • Clematis sind ebenfalls kletternde Pflanzen und harmonieren gut mit der Passionsblume. Sie bieten eine Vielfalt an Farben und Blütenformen, die sich gut mit den exotischen Blüten der Passiflora ergänzen.
  1. Efeu (Hedera helix)
  • Efeu ist ein stetsgrüner Kletterer, der für einen schönen grünen Hintergrund sorgt und gleichzeitig als Bodendecker fungieren kann. Seine robusten Eigenschaften passen gut zu den Anforderungen der Passiflora.
  1. Bougainvillea
  • Diese tropische Kletterpflanze bringt leuchtende Farben in den Garten und wächst gut in ähnlichen Bedingungen wie die Passionsblume.
  1. Jasmin (Jasminum)
  • Mit seinen aromatischen Blüten und dem sommerlichen Flair ist Jasmin eine wunderbar duftende Ergänzung zu den Passiflora-Pflanzen.
  1. Geißblatt (Lonicera)
  • Geißblatt ist eine schnellwachsende, kletternde Pflanze, die duftende Blüten produziert und ähnliche Lichtverhältnisse wie die Passionsblume bevorzugt.
  1. Waldrebe (Clematis armandii)
  • Diese immergrüne Clematis-Art harmoniert besonders gut mit Passiflora, sowohl in Bezug auf das Wachstum als auch auf die ästhetische Erscheinung.
  1. Wicken (Lathyrus)
  • Einjährige Wicken sind eine gute Wahl, da sie nicht nur klettern, sondern auch sommerliche Blüten in einer Vielzahl von Farben bieten.
  1. Kapuzinerkresse (Tropaeolum)
  • Als schnellwüchsige Bodendecker oder Kletterpflanzen passen sie gut in den gleichen Bereich wie Passiflora und liefern zusätzliche Farbkleckse im Garten.
  1. Kletterrosen (Rosa)
  • Diese klassischen Rosenarten bieten schöne, duftende Blüten und können die vertikale Dimension im Garten erweitern.
  1. Trichterwinde (Ipomoea)
  • Die Trichterwinde ist bekannt für ihre schnell wachsenden Triebe und leuchtend blauen oder violetten Blüten, die gut zu den Passionsblumen passen.
  1. Eukalyptus (Eucalyptus)
  • In subtropischen oder tropischen Gärten kann Eukalyptus als hoher, duftender Begleitbaum oder -strauch dienen, der den Boden gut drainiert und zusätzliche Höhe und Textur verleiht.
  1. Verbene (Verbena)
  • Diese krautartige Pflanze bietet niedriger wachsende, bunte Blüten, die gut als Ergänzung zu den kletternden Passionsblumen fungieren.
  1. Lavendel (Lavandula)
  • Lavendel ist für seinen Duft und seine lila Blüten bekannt und ergänzt Passionsblumen perfekt in einem sonnigen Garten, wo beide Pflanzen ihre Vorteile zeigen können.
  1. Fächerblume (Scaevola)
  • Diese hängende Pflanze mit ihren charakteristischen blauen oder lila Blüten eignet sich gut als Bodendecker oder Ampelpflanze in der Nähe von Passiflora.
  1. Glockenrebe (Cobaea scandens)
  • Die Glockenrebe mit ihren glockenförmigen Blüten ist eine schnellwachsende Kletterpflanze, die ähnliche Wachstumsbedingungen wie die Passionsblume bevorzugt.

Durch die Kombination von Passiflora mit diesen Begleitpflanzen können Gärtner eine vielfältige und ästhetisch ansprechende Gartenlandschaft schaffen, die sowohl visuell beeindruckend als auch biologisch vielfältig ist.

Pflanzenfamilie

Passionsblumen gehören zur Familie der Passifloraceae, die insgesamt etwa 20 Gattungen und 1000 Arten umfasst.

Verwendungen in verschiedenen Umgebungen oder Branchen

In tropischen und subtropischen Gärten werden Passiflora häufig als Zierpflanzen eingesetzt. Passiflora edulis ist bekannt für ihre essbaren Früchte, die in der Lebensmittelindustrie verwendet werden. In der Volksmedizin finden einige Arten Anwendung aufgrund ihrer beruhigenden Eigenschaften.

Die Vielfalt der Passionsblume macht sie zu einer faszinierenden Pflanze für jeden Garten und aufgrund ihrer nützlichen Eigenschaften auch in anderen Branchen sehr geschätzt.

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